Um diese Straßen geht esRösrath will Einbahnstraßen für Radfahrer öffnen

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Gut ausgebaute Radwege sind in Rösrath eher eine Seltenheit.

Gut ausgebaute Radwege sind in Rösrath eher eine Seltenheit.

Rösrath – Ein großes Stück vorangekommen ist eine Initiative zur Verbesserung des Radverkehrs im Stadtgebiet. Es ist absehbar, dass sechs weitere Einbahnstraßen für den Radverkehr in zwei Richtungen geöffnet werden – komplett oder auf bestimmten Straßenabschnitten. Das ist einem Bericht der Stadtverwaltung zu entnehmen, die geprüft hat, welche Straßen sich für eine solche Öffnung eignen.

Den Anstoß dazu gab ein Antrag von CDU und Grünen aus dem letzten Jahr. Diesem hat die Stadtverwaltung ziemlich schnell Taten folgen lassen. Die jetzt vorgelegte Übersicht ist laut Dezernent Christoph Herrmann ein „Zwischenstand“, es müssen noch Verkehrszählungen folgen – Hintergrund ist, dass bei geringem Verkehrsaufkommen auch Straßen mit relativ geringer Fahrbahnbreite für eine Öffnung in Frage kommen. Bis zu den Sommerferien will die Verwaltung „abschließende Vorschläge“ präsentieren.

Frei für Radler

Teilweise oder komplett freigegeben für den Radverkehr sind bereits sieben Einbahnstraßen im Stadtgebiet. Im Ortsteil Rösrath gehören dazu Scharrenbroicher Straße, An der Merlenburg, Birkenweg und Eichenweg. In Hoffnungsthal sind ein Abschnitt der Rotdornallee und die Bahnhofstraße freigegeben, in Forsbach ein Abschnitt der Königsforster Straße. (tr)

Bisher gibt es im Stadtgebiet bereits sieben Einbahnstraßen, in denen zumindest Teilabschnitte für den Radverkehr in zwei Richtungen geöffnet sind.

Nun empfiehlt die Stadtverwaltung die Öffnung der folgenden weiteren Straßen oder Straßenabschnitte: Jägerstraße (zwischen Mühlenweg und Bensberger Straße), Birkenweg (Alte Kölner Straße bis Eiserweg), Brückenweg (Höholzer Weg bis Beienburger Straße), Sandweg (Kornweg bis Ginsterweg), Ginsterweg und Schmiedeweg (Petersbergweg bis Scharrenbroicher Straße). Fünf der sechs empfohlenen Straßen liegen im Ortsteil Rösrath, einzige Ausnahme ist die Jägerstraße in Forsbach. Das liegt an den Gegebenheiten in den Forsbacher Straßen.

Geprüft und verworfen

Dort hat die Stadtverwaltung die Öffnung von drei weiteren Straßen – Kirchweg, Im Winkel und Zur Halfenwiese – geprüft, aber am Ende davon abgeraten. Als Gründe dafür werden mangelnde Übersichtlichkeit, mangelnde Ausweichmöglichkeiten und starkes Gefälle genannt. Auch im Ortsteil Rösrath gibt es drei Straßen oder Straßenabschnitte, die geprüft und als ungeeignet beurteilt wurden: An der Alten Beienburg, Bitze und Eulenbroicher Auel.

Für die Beurteilung der Straßen gibt es klare Kriterien in der Straßenverkehrs-Ordnung und den „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen“ (ERA) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen. So fordert die Straßenverkehrsordnung für die Öffnung von Einbahnstraßen eine „ausreichende Begegnungsbreite“ – außer an „kurzen Engstellen“. Außerdem soll die Verkehrsführung übersichtlich sein. Unter diesen Bedingungen wird eine Öffnung empfohlen. Befürwortet wird sie auch dann, wenn im Bedarfsfall für den Radverkehr „ein Schutzraum angelegt“ wird.

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In den „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen“ gelten „Fahrgassen“ ab drei Metern Breite als geeignet für „eine sichere Begegnung“ von Kfz- und Radverkehr – „bei ausreichenden Ausweichmöglichkeiten“. Bei geringeren Breiten kommt eine Öffnung „im Einzelfall“ ebenfalls in Betracht, wenn wegen des geringen Verkehrsaufkommens eine Begegnung nur selten vorkommt oder wenn die Einbahnstraße nur sehr kurz ist. Außerdem ist laut ERA eine Öffnung auch dann möglich, wenn es Ausweichmöglichkeiten gibt.

Erfreut über die schnelle Prüfung durch die Verwaltung zeigten sich die Antragsteller. Im Planungsausschuss bedankte sich Peter Wittkop (Grüne) für die Arbeit der Verwaltung, CDU-Fraktionschef Marc Schönberger würdigte die „gute Vorlage“.