Bach soll freigelegt werdenKleine Erft kommt ans Licht

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Die Kleine Erft fließt in Bedburg ein Stück unterirdisch und tritt ausgangs des Kölner Platzes wieder ans Tageslicht.

Die Kleine Erft fließt in Bedburg ein Stück unterirdisch und tritt ausgangs des Kölner Platzes wieder ans Tageslicht.

Bedburg – Jahrzehntelang war sie nicht sichtbar, nun soll sie freigelegt werden: Die Kleine Erft soll aus ihrem Bett unter dem Kölner Platz wieder ans Tageslicht geholt werden.

Bauwerk ist baufällig

Ganz freiwillig geschieht das nicht. Das Bauwerk, das den Wasserlauf einschließt, ist baufällig. „Bei der regelmäßigen Kontrolle haben wir festgestellt, dass dringender Handlungsbedarf besteht, damit das Bauwerk nicht einstürzt“, sagt Fachdienstleiter Wilfried Naujock. Schon jetzt sei einer der Stellplätze auf dem Kölner Platz mit einem Blumenkübel gesperrt.

Kosten: 450 000 Euro

Am Montag, 18. November, sollen die Arbeiten, die die Stadt 450 000 Euro kosten werden, beginnen und bis Mai 2020 dauern. Die Bürger müssen mit deutlichen Einschränkungen rechnen: Der Kölner Platz und damit der Parkplatz wird gesperrt.

Kreisverkehr wird teilweise gesperrt

Der Kreisverkehr, der ebenfalls von der Kleinen Erft unterquert wird, soll teilweise gesperrt werden. Baustellenampeln werden den Verkehr regeln. Die Fußgängerüberwege können während der Bauphase nicht genutzt werden. Eine zusätzliche Ampelanlage soll die sichere Überquerung der Friedrich-Wilhelm-Straße gewährleisten. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass mit erheblichen Wartezeiten und Staus an den Baustellenampeln zu rechnen ist.

Kleine Erft dauerhaft oberirdisch

Die Kleine Erft soll dauerhaft oberirdisch fließen. „Wir werden eine neue Böschung anlegen“, sagt Naujock. Lediglich am Kreisel und unter der Friedrich-Wilhelm-Straße soll die Erft weiterhin unter der Erde bleiben. Bis zum Mai sollen die Arbeiten abgeschlossen sein – dann nämlich kehren die Wasserfledermäuse aus ihrem Winterquartier zurück.

Fledermäuse kehren zurück

Bisher hatte die Kolonie in dem unterirdischen Bauwerk ihren Schlafplatz: Die raue Backsteindecke bot den Tieren ausreichend Möglichkeiten, sich dort kopfüber festzukrallen. Zwar fehlt dann bald ein großer Teil des Tunnels. „Bei ihrer Rückkehr finden die Fledermäuse aber die Öffnungen in das Bauwerk wieder und haben noch genug Platz“, sagt Naujock.

Die Kleine Erft in Bedburg ist nur rund 1150 Meter lang. Auf ihrem Weg durch die Stadt aber geht der Bachlauf zweimal unter die Erde. Zunächst unterquert sie, vom Schlosspark kommend, die Häuserzeile zwischen Mühle und Körfgensturm, dann die Friedrich-Wilhelm-Straße und den Parkplatz am Kreisel, um dann an der Rückseite des Biergartens des Lokals „Caballito“ wieder ans Tageslicht zu treten.

Verschwindet unter dem Krankenhaus

Sie fließt durch ein paar Gärten die Klosterstraße entlang und verschwindet dann erneut unter dem Krankenhaus. Ab der Augustinerallee bleibt die Kleine Erft dann oberirdisch. In Bedburg-Broich findet sie in der Nähe des großen Wehrs zurück in den Erftflutkanal. Der Bach ist eigentlich ein Entwässerungsgraben, der früher dazu diente, Überflutungen zu vermeiden. Die Archive des Erftverbands geben keine Auskunft darüber, wann die Abschnitte in der Innenstadt überbaut wurden.