FlutopferZehnjährige Melina aus Bedburg verliert den Kampf gegen die Leukämie

Von
Lesezeit 2 Minuten
Ein Mädchen mit Kopfbedeckung und mit ihrer Mutter.

Melina (r.) mit ihrer Mutter Nadine: Zwar konnte für das an Leukämie erkrankte Mädchen ein Stammzellspender gefunden werden. Aber die Zehnjährige ist nun doch gestorben.

Copyright: Dennis Vlaminck

Erst raubte ihr die Flut in Gemünd das Dach über dem Kopf, dann erkrankte Melina Frisch an Blutkrebs. Nun ist die Bedburgerin (10) gestorben.

Melina hat es nicht geschafft. Wie ihre Familie im sozialen Netzwerk Facebook mitteilt, ist die Zehnjährige am Freitag gestorben. Die junge Bedburgerin hat damit den Kampf gegen die Leukämie verloren. Die Familie sammelt über die Plattform nun Spenden für die Beisetzung, da Melinas Mutter Nadine Frisch wegen der Krebserkrankung ihrer Tochter ihren Job habe aufgeben müssen.

Melinas Schicksal hatte viele Menschen tief bewegt. Bis zum Jahr 2021 lebte sie noch mit ihrer Familie in Gemünd in der Eifel, am Zusammenfluss von Olef und Urft. Doch in der Nacht auf den 15. Juli kam nach starken Regenfällen das Hochwasser, das der Familie Frisch das Dach über dem Kopf nahm – es war der erste schwere Schicksalsschlag für Melina.

Haus in Gemünd war nach der Flut unbewohnbar

Alles zum Thema Hochwasser, Überschwemmung und Flut

Themen:Ina ScharrenbachErftverbandSchlebuschDeutscher WetterdienstOpladenDeutsche Bahn

Das alte, dreistöckige Bauernhaus war zu einem großen Teil aus Stroh und Lehm gebaut und nach der Flut unbewohnbar. Da nach der Flut überall in der Eifel Wohnungsnot herrschte, wich die siebenköpfige Familie nach Bedburg aus, rund 80 Kilometer entfernt. Melina wechselte auf die Anton-Heinen-Schule in Kirdorf und fand neue Freundinnen.

Im Dezember 2023 dann diagnostizierten Ärzte bei Melina Leukämie. Sie musste Chemotherapien über sich ergehen lassen und zum Schutz vor Infekten weitgehend isoliert leben. Im März dann fand sich ein Stammzellenspender für Melina, der Eingriff war für Mai geplant. 

Nach den Sommerferien sollte sie mithilfe eines Avatars, eines kleinen Roboters, der in der Schule an ihrem Platz aufgestellt wird, wieder am Unterricht teilnehmen. Doch so weit kam es nicht. Melina starb nach Angaben der Familie im Krankenhaus.