Eine Spur führt nach BedburgJunge Bielefelderin offenbar im Irak verschwunden

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Polizeiwagen Straße

Ein Polizeiwagen steht an einer Straße. 

Bedburg/Bielefeld – Im Fall einer verschwundenen 17-Jährigen aus Bielefeld führt eine Spur nach Bedburg.

Wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Bielefeld mitteilten, habe sich bei den Ermittlungen der Mordkommission „Reise“ der Anfangsverdacht gegen Familienmitglieder der Bielefelderin verdichtet. Am Donnerstag seien dann mehrere Örtlichkeiten in Bielefeld und Bedburg durchsucht und „umfangreiches IT-Material sichergestellt“ worden. Die Angehörigen seien  nach ihren Vernehmungen im Polizeipräsidium Bielefeld wieder entlassen worden.

Erst spät vermisst gemeldet

Die Mordkommission erhofft sich Informationen über den Verbleib des Mädchens mit jesidischem Glauben. Die 17-Jährige wird seit dem 25. April vermisst, war von ihren Eltern aber erst am 9. Mai vermisst gemeldet worden. Die Eltern gaben an, dass man in die Türkei gereist sei, um eine geplante Zahnoperation bei der Tochter vornehmen zu lassen. Anschließend reiste man gemeinsam weiter in den Irak. Dort soll sich die 17-Jährige abgesetzt haben.

„Über ihren weiteren Verbleib ist nichts bekannt“, teilt die Polizei mit. „Seitdem ist sie telefonisch nicht erreichbar und bedient ihre Social-Media-Kanäle nicht mehr.“

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Bei der Vermissten handelt es sich um eine aus dem Irak stammende Deutsche jesidischen Glaubens. Jesiden sind eine religiöse Gruppe mit einem vornehmlichen Siedlungsgebiet im Norden des Irak, in Nordsyrien und im Südosten der Türkei. Die Jesiden sehen sich vor allem im Irak Verfolgungen ausgesetzt.

Die Ermittler schließen nicht aus, dass es zu Spannungen zwischen der Lebenseinstellung des Mädchens und den Grundwerten der Familie gekommen sein könnte.