Konflikt um Bergheimer Grüne LungeRollsportbahn kommt wohl doch nicht

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Bürgerinnen und Bürger aus Bergheim übergaben fast 800 Unterschriften an Bürgermeister Volker Mießeler.

Bergheim – Die beiden Bürgerinitiativen, die sich zum Schutz der Grünen Lunge in Bergheim gegründet haben, können einen Teilerfolg verzeichnen. Bürgermeister Volker Mießeler hat bei einem Treffen in dem Park nahe der Innenstadt angekündigt, die Planungen für das Areal mit offenem Ende wieder aufzunehmen. Dabei soll es zunächst auch eine Beteiligung der beiden Initiativen und abschließend auch eine Bürgerbeteiligung geben.

Das Ziel der Initiativen, eine mehrere Hundert Quadratmeter große Rollsportbahn in der Grünen Lunge zu verhindern, rückt damit in den Bereich des Wahrscheinlichen.

Alternative vorgeschlagen

„Wir hängen nicht an dieser Rollschuhbahn“, sagte Mießeler bei der Übergabe von 780 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern, die sich gegen eine Versiegelung von Flächen in dem Park wenden. Wichtig sei aber, den Park so zu gestalten, dass er für Jung und Alt, für Klein und Groß zu bieten habe. Die Stadt will den Park im Zuge der Innenstadtentwicklung aufwerten, für die es hohe Zuschüsse vom Land gibt.

Für die Zusage, das Verfahren eine Stufe zurückzufahren, gab es von den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern Applaus. „Ich verspreche Ihnen, dass Sie beteiligt werden“, sagte Mießeler. Susanne Boehncke, die sich mit dem Aktionskreis Grüne Lunge, gegen die Rollsportbahn und die damit verbundene Verlegung des Spielplatzes stark gemacht hatte, will sich nun mit Alternativvorschlägen für das Areal einbringen. „An der Stelle in der Grünen Lunge könnte etwa ein Großspielgerät wie im Bedburger Schlosspark Platz finden“, sagte die Bergheimerin.

Verkehrskindergarten als Alternative in Bergheim

Auch mit Alternativstandorten für die Rollsportbahn warten die Initiativen auf. Ins Gespräch gebracht wird etwa die Fläche des früheren Verkehrskindergartens am Aachener Tor. Das Gelände ist bereits zum Teil asphaltiert, eine weitere Versiegelung nehme also nicht zu viel an Fläche in Anspruch. Zudem werde genau diese Zone nicht oder kaum von Buden und Fahrgeschäften beim Hubertusmarkt genutzt.

Die Initiativen hatten unter anderem die Art kritisiert, wie die Planungen für die Rollsportbahn zustande gekommen waren. So habe es lediglich 13 Zustimmungskarten bei einer Bürgerbeteiligung gegeben, zudem auch noch, nachdem die Verwaltung selbst einen Platz zum Skaten vorgeschlagen habe. Zur zweiten Initiative, dem Kreis „Schützt die Grüne Lunge“, gehören etwa die Bergheimer Peter Wittig und Alexander Röntgen.

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„Meinungen können sich ändern“, sagte nun Mießeler. Er werde jedenfalls keinesfalls die Stimmen von knapp 800 Bürgerinnen und Bürgern ignorieren. Was allerdings nicht passieren dürfe, sei eine Endlosschleife bei der Bürgerbeteiligung. „Irgendwann muss man auch mal entscheiden.“

Politische Unterstützung hatten die beiden Initiativen zuletzt unter anderem von den Ratsfraktionen der SPD, der Grünen und von MDW/Die Linke erhalten.