Rot-Grün verteidigt PläneSperrung des Belvedere in Brühl soll Verkehr entlasten

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Kölnstraße

Auf der Kölnstraße soll durch die Sperrung vorübergehend mehr Platz für Passanten und Radler sein.

Das rot-grüne Projekt zur Sperrung soll wissenschaftlich begleitet werden und Fußgängern sowie Radfahrern mehr Sicherheit garantieren.

Nachdem die Gegner des Projekts „Brühl macht Platz!“ unlängst eine 3300 Namen umfassende Unterschriftensammlung präsentiert haben, um die vorübergehende Sperrung des Belvedere-Parkplatzes zu stoppen, gehen nun die Befürworter in die Offensive.

Belvedere-Platz in Brühl: Täglich bis zu 6000 Fahrzeuge

Sie finden es gut, dass der Platz im Spätsommer für rund mehrere Wochen für Veranstaltungen genutzt wird und damit auch der Verkehr auf der Kölnstraße als Zubringer eingeschränkt wird. „Wir müssen in der Kölnstraße für Entlastung sorgen“, so SPD-Ratsherr Wolfgang Weesbach. Der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und Mobilität betont, dies sei das eigentliche Ziel der Aktion, die im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche stattfindet und wissenschaftlich begleitet wird.

Täglich nutzten diesen Abschnitt der Straße rund 6000 Fahrzeuge. Das sorge für chaotische und gefährliche Situationen, so eine Mitteilung des rot-grünen Bündnisses im Stadtrat, das die Aktion gegen den Willen von CDU, FDP und Händler-Interessenverband Wepag durchgesetzt hat. Die Gegner befürchten Umsatzeinbußen für den Handel und Schwierigkeiten für Bürger, Arztpraxen aufzusuchen und Geschäfte und andere Dienstleister zu erreichen.

Sperrung soll Aufenthaltsqualität in der Brühler Innenstadt langfristig verbessern

Rot-Grün hält dagegen: „Wildes Parken in Verbindung mit ständig wechselnden und streckenweise weit überhöhten Kfz-Geschwindigkeiten überfordert die Straße. Mehr noch, oftmals sind Fahrräder und E-Scooter aufgrund der Verkehrslage dazu gezwungen, auf die Gehwege auszuweichen. Dies führt zu einer erheblichen Gefährdung der Fußgänger“, heißt es weiter. Dabei würden die angrenzende Schützen- und die Gartenstraße als Schulweg genutzt. „Für die Kinder und jungen Menschen, die täglich die Kölnstraße überqueren müssen, ist dies ein großes Gefahrenpotenzial“, sind SPD und Grüne überzeugt.

Zudem würden Garagenausfahrten zugeparkt. „Die zeitlich eingegrenzte Schließung des Parkplatzes auf dem Belvedere sollte nicht Teil einer ideologischen Auseinandersetzung rund um das Auto sein. Vielmehr geht es um die verkehrliche Entlastung und somit eine konkrete Aufwertung der Kölnstraße“, betont der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Marcus Venghaus.

Im Anschluss an die Sperrung werde ausgewertet, inwieweit dies zu einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Attraktivität auf der Kölnstraße und letztendlich zu einem Mehrwert für die Innenstadt insgesamt geführt habe. „Der Belvedere-Platz ist als Parkplatz schon seit vielen Jahren ein Provisorium“, ergänzt Daniel Buncic, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen. „Wenn er nun einmal vorübergehend von den Autos befreit wird, können die Bürger ihn aktiv nutzen.“