BauprojektStadt Brühl reagiert auf Angst vor Giften auf dem Areal der neuen Feuerwache

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Zu sehen ist die Brache, auf der die Feuerwache entstehen soll.

Auf dem für den Bau der Feuerwache vorgesehenen Gelände wurde vor vielen Jahrzehnten Abfall deponiert.

Die Stadtverwaltung sieht sich vorerst gerüstet für das Bauvorhaben und verweist auf umfangreiche Bodengutachten.

Wenn alles gut geht, soll Anfang 2025 die Errichtung der neuen Feuerwache an der Römerstraße beginnen. Inklusive eines Puffers für Unvorhergesehenes kalkulieren die Verantwortlichen mit Ausgaben in Höhe von rund 103 Millionen Euro. Eine Zahl, die vielerorts Diskussionen auslöste.

Zudem wurde in der Bevölkerung zuletzt mehrfach die Befürchtung laut, unentdeckte Altlasten im Boden könnten den Bau nochmals verteuern. So warnte ein 78-jähriger Brühler unlängst bei einer Bürgerinformationsveranstaltung vor bislang verborgenen Giften. Auf dem Gelände seien einst alle Arten von Müll unkontrolliert abgeladen worden, machte er deutlich. Man werde sich noch wundern.

Erste Bodengutachten in Brühl erfolgten 2013

Die Verwaltung sieht sich indes gerüstet. Eine erste Bodenuntersuchung sei 2013 erfolgt. Damals habe man 13 sogenannte Rammkernsondierungen vorgenommen. Ein verbreitetes Verfahren, bei dem eine hohle Sonde aus Stahl mit einem Bohrhammer ins Erdreich getrieben wird, um eine Probe zu entnehmen. Im vergangenen Jahr seien acht weitere Rammkernsondierungen erfolgt, teilte die Stadt auf Anfrage mit.

Aufgrund der Ergebnisse rechne man damit, Bauschutt zu finden. „Ob hier auch sonstige Stoffe, beispielsweise Farben lagern, kann auf Grund der Bodenuntersuchungen weder bestätigt noch ausgeschlossen werden“, so die Verwaltung. Konkret wisse man nicht, wann und in welchem Umfang dort Abfall entsorgt wurde. Bekannt ist lediglich, dass sich auf dem Baugelände einst die Deponie „Gartzen“ und die Ziegelei „Wings“ befanden, deren steinerne Überbleibsel noch bis Anfang der 1980er-Jahre zu sehen waren.

Weitere Gutachten soll es laut Verwaltung nicht geben. Allerdings werde das abzufahrende Material, sprich der Bodenaushub, im Rahmen der Entsorgung geprüft. „In der Berechnung sind Kosten für die Entsorgung von belastetem Boden berücksichtigt. Dies wurde für den kompletten Aushub angenommen.

Wobei die Gutachten davon ausgehen, dass der gewachsene Boden unbelastet ist und damit zu geringeren Kosten entsorgt werden könnte. Für derzeit nicht erkennbare zusätzliche Schadstoffbelastungen sind in der Risikobetrachtung weitere Mittel berücksichtigt“, heißt es weiter.

Um die Frauen und Männer, die das Gebäude errichten oder später dort ihren Dienst versehen, macht sich die Stadt keine Sorgen. Alle Beteiligten gingen davon aus, dass „keine gesundheitlichen Gefährdungen für die Feuerwehrmitglieder oder andere Nutzerinnen und Nutzer des Gebäudes bestehen. Darunter fallen auch die am Bau beteiligten Personen“, so die Stadt.