Europäische MobilitätswochenBrühl will Parkplatz im Zentrum sperren

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt einen Parkplatz mit dem Parkschild Belvedere in Brühl. Der Parkplatz soll im Sommer für vier Wochen gesperrt werden.

Der Belvedere soll für einige Wochen nicht als Parkplatz dienen, sondern für Sport, Kultur und gastronomische Angebote genutzt werden.

Anlässlich der Beteiligung Brühls an der Europäischen Mobilitätswoche wird der Belvedere vorübergehend für Autos gesperrt und wie die Kölnstraße über vier Wochen anderweitig genutzt.

Die Diskussion über die Zukunft des als Parkplatz genutzten Belvedere im Herzen der Stadt ist inzwischen einige Jahre alt. Neue Impulse dürfte die Debatte im kommenden Spätsommer erhalten. Anlässlich der Beteiligung Brühls an der Europäischen Mobilitätswoche wird der Platz vorübergehend für Autos gesperrt und genau wie die Kölnstraße über einen Aktionszeitraum von vier Wochen (25. August bis 22. September) anderweitig genutzt. Laut Verwaltung sollen dann bespielbare Bereiche eingerichtet und Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen werden.

Belvedere in Brühl: Beachvolleyball- oder Fußballfeld sind vorstellbar

Möglich sei der Aufbau eines Beachvolleyball- oder Fußballfelds. Auch gastronomische Angebote soll es geben. Weiterhin reichen die Ideen von kleineren Konzerten und Aufführungen bis hin zu Veranstaltungen. Da die Kölnstraße in ihrem nördlichen Abschnitt die Zubringerfunktion zum Belvedere-Parkplatzes vorübergehend verliert, ist vorgesehen, „ergänzend zur Aktionsfläche des Belvedere-Parkplatzes eine Attraktivitätssteigerung“ zu erreichen.

Zur eigentlichen Mobilitätswoche gehören dann ein „Rollatortag“, also ein Training für den sicheren Umgang mit Rollatoren, ein Pedelectraining mit der Verkehrswacht, begleitete Mountainbike-Touren durch die Ville und ein Radfahrsicherheitstraining an vier weiterführenden Schulen sowie der „Bambini-Parcour“ als Geschicklichkeitsstrecke für Kinder bis acht Jahren. Keine dauerhafte Festlegung Robert Saß, der Vorsitzende der Brühler Grünen, freut sich auf die vier Wochen im Spätsommer: „Es geht um eine andere Perspektive.

Man kann die Wirtschaft auch vollends ruinieren
Jochem Pitz, FDP-Fraktionschef

Wir machen uns ja schon länger Gedanken um die Zukunft des Platzes.“ Eine Vorfestlegung seiner Partie, etwa eine völlige Abkehr von der Nutzung als Parkplatz, gebe es nicht. Man wolle aber über kulturelle Angebote, eine Wohnbebauung oder eine Parkerweiterung nachdenken. „Wir streben einen Prozess gemeinsam mit der Bürgerschaft an. Schließlich geht es um eine der letzten großen Freiflächen in der Innenstadt“, sagt Saß.

Parken in Brühl: Ersatzparkraum hinter dem Finanzamt möglich

Bei allen Vorhaben müsse man gewährleisten, dass die Menschen anders in die Innenstadt kommen könnten. Das gehe nicht von heute auf morgen, aber Parkraum könne man möglicherweise auch hinter dem Finanzamt und auf dem Wicke-Gelände im Dreieck von Heinrich-Esser- und Kölnstraße schaffen. FDP-Fraktionschef Jochem Pitz machen solche Gedankenspiele fassungslos, wie er sagt.

„Viele Kunden des Brühler Handels kommen mit dem Auto aus der Umgebung, der Belvedere ist jeden Tag voll. Man kann die Wirtschaft auch vollends ruinieren“, echauffiert er sich. Schon die vierwöchige Experimentierphase werde da zur Qual für Kunden und Geschäftsleute. „Das konterkariert alle Bemühungen, die Stadt zu beleben. Es gibt ja keine Ersatzparkplätze.“ Über die Nutzung des Wicke-Geländes könne man nachdenken, den Belvedere als Parkplatz ersatzlos zu streichen, gehe aber gar nicht.