Rot-Grün lehnt Bauvorhaben abBrühl bekommt keine Sport-Kita

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Am Sportzentrum des Brühler TV in Brühl-West wird keine Sport-Kita entstehen.

Am Sportzentrum des Brühler TV in Brühl-West wird keine Sport-Kita entstehen.

Brühl-West – In Brühl wird es vorerst keine Sport-Kita geben. Mit den Stimmen des rot-grünen Mehrheitsbündnisses sowie der Fraktion Linke/Piraten und AfD wurde die vom Brühler Turnverein (BTV) angestrebte Errichtung eines Gebäudes unmittelbar neben dem Sportzentrum des Vereins an der Von-Wied-Straße im Planungsausschuss abgelehnt.

Im Kern ging es dabei um die Bewahrung einer Frischluftschneise für die hangabwärts gelegene westliche Innenstadt sowie den Erhalt der Wiese, die einst als Ausgleichsmaßnahme für anderorts versiegelte Flächen reserviert worden war.

Grüne gegen Bebauung

„An dieser Stelle ist eine Bebauung nicht vertretbar“, erklärte Grünen-Fraktionschefin Simone Holderried. Man müsse die Vorgaben zur Kompensation von Flächenversiegelung innerhalb der Stadt ernst nehmen. „Inhaltlich finden wir das Konzept der Sport-Kita jedoch absolut begrüßenswert“, sagte sie.

BTV-Vorstand Herbert Stilz kann dieser Argumentation nicht folgen. Im einstigen Ratsbündnis mit der CDU hätten die Grünen das Projekt noch unterstützt. Jetzt folge die Rolle rückwärts. Zudem verweist er auf ein von der Verwaltung in Auftrag gegebenes Gutachten, das die klimatologischen Auswirkungen einer Bebauung als vertretbar einstuft.

BTV-Verantwortliche enttäuscht

„Der BTV kann auch ohne Kita existieren. Aber den Brühler Kindern wird eine Chance verbaut. Wir hätten eine Einrichtung geschaffen, die es so im gesamten Rhein-Erft-Kreis nicht gibt“, beklagte Stilz. Die Idee sah vor, eine fünfgruppige Kindertagesstätte zu schaffen, in deren Alltag sich alles um das Thema Sport dreht. Dazu wollte man die Räume des benachbarten Sportzentrums mit seiner großen Halle, Kletterwand, dem Schwimmbad und der Judohalle nutzen.

Rückendeckung von CDU

„Das reizvolle waren diese Synergien. Daher kann man die Sport-Kita auch nicht an irgendeinem anderen Standort bauen“, so Stilz. Angedacht war auch die Schaffung eines neuen Lehrschwimmbeckens, um den Engpässen im Karlsbad entgegenzuwirken.

„Viele Leute waren begeistert von der Idee. Es gab sogar schon Anfragen von Erzieherinnen“, so Stilz, für dessen Verein der Betrieb einer Kita Neuland gewesen wäre. Rückendeckung erhält Stilz von seinem Parteifreund, dem CDU-Fraktionschef Holger Köllejan. Dieser warf Rot-Grün „fundamentalistische Denkstrukturen“ vor, die die Entwicklung Brühls blockierten. „Es müssen dringend Kita-Plätze geschaffen werden. Mit dieser Entscheidung wird den Eltern unter dreijähriger Kinder ein Knüppel zwischen die Beine geschmissen“, so Köllejan. Das Verhalten grenze an Rücksichtslosigkeit und Ignoranz.

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Ganz anders sieht das SPD-Fraktionschef Michael Weitz: „Wir haben immer gesagt, dass es sich dort um sensible Flächen handelt und man sich jeden Eingriff dreimal überlegen muss.“ Ihm habe eine Vorabfestlegung auf den Brühler Turnverein als Träger aber auch aus rechtlicher Sicht Bauchschmerzen bereitet.