WeihnachtsbäckereiDie Schokoladen-Architektin kreiert spezielle Knusperhäuser

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Konzentriert arbeiten Hartmut Belzer und Konditormeisterin Christina Gilsbach in der Backstube.

Konzentriert arbeiten Hartmut Belzer und Konditormeisterin Christina Gilsbach in der Backstube.

  • Rund 40 „Villen“ entwirft und baut Christina Gilsbach im Jahr.
  • Das Geheimnis der Verarbeitung liege in der Temperatur der Schokolade.
  • Die Knusperhäuschen aus Schokolade werden im Café Guglhupf nach Gewicht verkauft.

Brühl – Eigentlich ist Christina Gilsbach (30) ja Konditormeisterin. Doch speziell in der Vorweihnachtszeit wird sie alle Jahre wieder auch zur Baumeisterin von ganz speziellen Häusern. Rund 40 „Villen“ entwirft und baut sie im Jahr. Gilsbach ist sowohl für die Statik als auch für das Design der Häuser zuständig. Wohnen kann man in ihren Häusern allerdings nicht. Dafür sind sie zu klein. Auch kann Gilsbach keinem Häuschen ein langes Leben garantieren. Dafür sind sie viel zu lecker. Denn Gilsbach baut Knusperhäuser, die ganz und gar aus Lebkuchen oder Schokolade geschaffen sind. „Jedes Haus ist ein Unikat“, sagt sie.

Und ihr Chef Hartmut Belzer ergänzt: „Und hundertprozentige Handarbeit.“ Er ist der Inhaber der Konditorei Guglhupf. Die süßen Häuser aus Schokolade und Lebkuchen gehören für ihn genauso zur Weihnachtszeit wie Christstollen und Plätzchen. Und jetzt weihnachtet es sehr in seiner Backstube. Gerade zieht er wieder ein großes Blech der aromatischen Zimtsterne aus dem Backofen. Himmlisch duften auch das Spritzgebäck, die Vanillekipferl und das Schwarz-Weiß-Gebäck.

Zunächst liegen die ausgeschnittenen Platten flach auf dem Blech. Doch nach einigen Handgriffen stehen erste Wände – dann ist der Rohbau fertig.

Zunächst liegen die ausgeschnittenen Platten flach auf dem Blech. Doch nach einigen Handgriffen stehen erste Wände – dann ist der Rohbau fertig.

Einige dieser weihnachtlichen Backwerke stellt sich Gilsbach jetzt parat, bevor sie vorsichtig die am Vortag gegossenen Schokoladenplatten zurechtlegt. Für die Konditormeisterin beginnt nach dem Zuschnitt der etwa ein Zentimeter dünnen Schokoladenplatten der kreativste Teil der Arbeit. Noch liegen Hauswände, Giebel, Dach und Schornstein auf der Arbeitsplatte. „Aber man kann schon erkennen, was es werden soll“, sagt sie mit einem Lachen.

Zunächst müssen die einzelnen Teile zusammengesetzt werden. „Das mache ich mit Kuvertüre“, erklärt sie. Das Geheimnis der Verarbeitung liege in der Temperatur der Schokolade. Sie dürfe weder zu heiß, noch zu kühl sein. „Nur wenn die Kuvertüre genau die richtige Temperatur hat, wird sie auch schnell fest“, erklärt sie. Ganz genau möchte sie die Rezeptur zwar nicht preisgeben. „Aber heißer als 30 Grad sollte die Schokolade jedoch nicht sein“, verrät sie.

Zunächst liegen die ausgeschnittenen Platten flach auf dem Blech. Doch nach einigen Handgriffen stehen erste Wände – dann ist der Rohbau fertig.

Zunächst liegen die ausgeschnittenen Platten flach auf dem Blech. Doch nach einigen Handgriffen stehen erste Wände – dann ist der Rohbau fertig.

Ganz wichtig für die Arbeit sei aber auch eine ruhige Hand. „Und Zeitdruck kann ich bei solchen Arbeiten auch nicht gebrauchen“, sagt sie. Die gestalterische Arbeit mache ihr ganz besonders viel Spaß. „Hier kann ich meine Kreativität ausleben.“

Nebenan am Arbeitstisch hat Belzer mittlerweile geröstete mit Vanillezucker abgeschmeckten Mandelstifte in einer Schüssel mit einem Teil der gut temperierten Kuvertüre gemischt. Und während Gilsbach noch den Schornstein auf das Dach des Knusperhauses setzt, formt Belzer mit ruhiger Hand und unendlicher Geduld Mandelpralinen aufs Blech. Auch sie werden relativ schnell fest, so dass sie wenig später sogar zur Verzierung auf das Knusperhaus gesetzt werden können.

Aus dem Knusperhaus ist nun ein Hexenhaus geworden. Knusperhäuser gibt es aus Schokolade und aus Lebkuchen.

Aus dem Knusperhaus ist nun ein Hexenhaus geworden. Knusperhäuser gibt es aus Schokolade und aus Lebkuchen.

Steht der Rohbau, bekommt das Haus sein winterlich-weihnachtliches Aussehen. Die Dachziegel und den Schnee spritzt Gilsbach mit der Eiweißspritzglasur. Mit der Kuvertüre „klebt“ sie anschließend all Leckereien auf das Knusperhaus.

Aus dem Knusperhaus ist nun ein Hexenhaus geworden. Knusperhäuser gibt es aus Schokolade und aus Lebkuchen.

Aus dem Knusperhaus ist nun ein Hexenhaus geworden. Knusperhäuser gibt es aus Schokolade und aus Lebkuchen.

Fertig ist das Knusperhaus aber auch nach der aufwendigen und bunten Außengestaltung noch nicht. Vorsichtig wird das Knusperhaus abschließend noch mit süßem Zierschnee bestäubt, bevor es mindestens einen Tag ruhen muss und dann in Folie verpackt in den Verkauf kommt.

Die Knusperhäuschen aus Schokolade werden im Café Guglhupf nach Gewicht verkauft – das Kilogramm für 45 Euro.