Fledermäuse?Das sagt der Rhein-Erft-Kreis über die Elsdorfer Eisenbahnbrücke

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Im Auftrag des Kreises hat der städtische Bauhof in den Köpfen der alten Bahnbrücke an der Ohndorfer Straße Löcher verschmiert, damit sich dort keine Fledermäuse ansiedeln.

Im Auftrag des Kreises hat der städtische Bauhof in den Köpfen der alten Bahnbrücke an der Ohndorfer Straße Löcher verschmiert, damit sich dort keine Fledermäuse ansiedeln.

Elsdorf – Die seit 25 Jahren nicht mehr genutzte Eisenbahnbrücke der Strecke Düren-Neuss neben der Ohndorfer Straße (Kreisstraße 38) kann abgerissen werden. Der Verdacht, dass sich dort schützenswerte Fledermäuse aufhalten, wurde ausgeräumt. Das teilt die Kreisverwaltung auf Anfrage mit.

Radfahrer und Fußgänger müssen seit Jahren auf die Straße ausweichen.

Radfahrer und Fußgänger müssen seit Jahren auf die Straße ausweichen.

In der vergangenen Woche beobachteten Passanten, dass der städtische Bauhof Mauernischen in den Widerlagern der alten Brücke mit Mörtel verschlossen hat. Der Rhein-Erft-Kreis teilte mit, dass dadurch verhindert werden soll, dass Fledermäuse dort Quartier beziehen. Zuvor habe ein Fachbüro ein vom Kreis beauftragtes Gutachten erstellt. „In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass die Widerlager der alten Eisenbahnbrücke auf Grund von Nischen im Mauerwerk Sommer- und Winterquartiere für Fledermäuse darstellen könnten“, führt die Kreisverwaltung jetzt aus.

Stadt Elsdorf: Abriss soll im Frühjahr beginnen

In Abstimmung und im Beisein von Mitarbeitern der Kreis-Abteilung Landschaft- und Naturschutz des Amtes für Kreisentwicklung und Ökologie seien die Nischen dann einer weitergehenden Prüfung in Bezug auf einen potenziellen Fledermausbesatz unterzogen worden. „Die augenscheinliche Prüfung und die endoskopische Untersuchung waren in allen Fällen ohne Befund“, so zitiert der Kreis aus dem Gutachten. Unmittelbar danach seien die Nischen auf Bitten der Kreisbehörde von den Stadtmitarbeitern verschlossen worden.

Die Stadt teilte daraufhin mit, dass dem geplanten Abriss der Brücke, die der Stadt gehört, nun nichts mehr im Wege stehe. Die Arbeiten sollen im nächsten Frühjahr beginnen.

Elsdorfer Landwirte brauchen Weg nicht mehr

Erwogen wurde der Abbruch und die anschließende Verfüllung des Tälchens zwischen Neu-Etzweiler und dem Wohngebiet am Kapellchen, im Volksmund Heiligenhäuschensweg genannt, weil die benachbarte Ohndorfer Straße, die dem Rhein-Erft-Kreis gehört, saniert werden muss. Eine Straßenbrücke – die alte ist ebenfalls abgängig – würde durch die Verfüllung dann nicht mehr benötigt. Die Straßenführung wäre ebenerdig möglich. Der Rad-/Fußweg neben der K 38, der als parallele Stegbrücke verlief und vor bald drei Jahren wegen morscher Bodenplanken abgebrochen wurde, soll dann ebenfalls ebenerdig neu angelegt werden.

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Die örtlichen Landwirte hatten bekundet, dass der asphaltierte Weg im Tälchen als Zufahrt zu ihren landwirtschaftlichen Flächen nicht mehr erforderlich sei. Die Äcker sind schon seit Jahren dem Wohngebiet gewichen. Fußgänger müssen dann einen kleinen Umweg über die K 30n nehmen, um die K 38 zu überqueren.