Sorge um ParkbäumeDie meisten Suiten im Schloss Gymnich sind bald fertig

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Das Schloss Gymnich.

Das Schloss Gymnich.

  • Insgesamt wird das Schloss 35 Suiten beherbergen.
  • Als Vorbild dient Overlack sein Schloss Eberstein im Schwarzwald – ein Gourmet -Hotel mit Sternerestaurant.
  • Im Herbst will der Eigentümer sich auf die Suche nach einem Pächter für Schloss Gymnich machen.

Erftstadt-Gymnich – Hier wird gesägt, gefeilt, gestrichen, lackiert – die Handwerker im Schloss Gymnich arbeiten auf Hochtouren, denn im Frühjahr, spätestens Mitte nächsten Jahres soll das berühmte Barockschloss als Nobelherberge Gäste in historischem Ambiente beherbergen.

„Wir befinden uns mit den Arbeiten auf der Zielgeraden“, sagt Schlossbesitzer Gerd Overlack. Im Obergeschoss sind 22 Zimmer fast fertig. Kleinigkeiten wie Armaturen, Vorhänge und einige Möbel fehlen noch. Zwischenzeitlich wird das Denkmal in Sachen Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht.

Die Historie sollen Alleinstellungsmerkmale der Herberge sein

Auch Notbeleuchtung und Internetanschluss werden geschaffen. Insgesamt wird das Schloss 35 Suiten beherbergen. Die Historie des Hauses und der weitläufige Park sollen Alleinstellungsmerkmale der exquisiten Herberge sein. Als Vorbild dient Overlack sein Schloss Eberstein im Schwarzwald – ein Gourmet -Hotel mit Sternerestaurant. Im Herbst will der Eigentümer sich auf die Suche nach einem Pächter für Schloss Gymnich machen.

Die im Schloss tätigen Handwerker, zumeist Spezialisten aus Polen, sind dieselben, die auch im Brühler Schloss Augustusburg arbeiten.

Die im Schloss tätigen Handwerker, zumeist Spezialisten aus Polen, sind dieselben, die auch im Brühler Schloss Augustusburg arbeiten.

Corona habe die Planung in Gymnich deutlich komplizierter gemacht. Vom Konzept eines Seminarhotels mit begrenzter Teilnehmerzahl ist man abgerückt. „Corona hat gezeigt, dass Seminare durchaus auch per Video stattfinden können. Viele Besuche sind überflüssig geworden.“ Das habe auch Auswirkungen auf die Gastronomie. Der Trend gehe weg vom Standardhotel. Der Besuch müsse für den Gast ein Erlebnis sein. „Die Location spielt dabei eine entscheidende Rolle“, ist Overlack überzeugt.

Mehr als 260 Staatsbesuche fanden im ehemaligen Gästehaus der Bundesregierung statt

„Für Schloss Gymnich brauchten wir uns nichts einfallen zu lassen. Das Objekt selbst bringt die Geschichte mit“, hebt der Schlossherr hervor. Wer Gast im Schloss ist, wandelt auf historischen Spuren – mehr als 260 Staatsbesuche fanden hier, im ehemaligen Gästehaus der Bundesregierung, statt. Diese Ereignisse werden bildlich im ganzen Haus in Szene gesetzt. Hinzu kommen soll eine Gourmetküche, die etwa einem Michelin-Stern entspricht oder diesen auch besitzt.

Am Eingang sieht es sehr nach Baustelle aus. Schlossherr Gerd Overlack zeigt den früheren Bundespressesaal. Die Suiten im Schloss werden individuell gestaltet.

Am Eingang sieht es sehr nach Baustelle aus. Schlossherr Gerd Overlack zeigt den früheren Bundespressesaal. Die Suiten im Schloss werden individuell gestaltet.

Als Alleinstellungsmerkmal für die Gäste soll ferner der weitläufige Park dienen. Veranstaltungen können demnächst auch für bis zu etwa 100 Teilnehmern geplant werden – und zwar im benachbarten Gebäudetrakt, wo einst die Pressekonferenzen gegeben wurden. Im Dachgeschoss werden derweil zehn weitere Gästezimmer eingerichtet. Ob ein großer Veranstaltungspavillon gebaut wird, bleibt erst mal offen.

Am Eingang sieht es sehr nach Baustelle aus. Schlossherr Gerd Overlack zeigt den früheren Bundespressesaal. Die Suiten im Schloss werden individuell gestaltet.

Am Eingang sieht es sehr nach Baustelle aus. Schlossherr Gerd Overlack zeigt den früheren Bundespressesaal. Die Suiten im Schloss werden individuell gestaltet.

Schloss Gymnich wird keiner Hotelkette angehören. „Wir werden uns selbst als Marke an den Hotelmarkt bringen“, sagt der Investor. Dass im benachbarten Konradsheim ebenfalls ein Hotel im Vier-Sterne-Bereich entsteht, sieht Overlack gelassen. Sein Motto: „Konkurrenz belebt das Geschäft.“

Am Eingang sieht es sehr nach Baustelle aus. Schlossherr Gerd Overlack zeigt den früheren Bundespressesaal. Die Suiten im Schloss werden individuell gestaltet.

Am Eingang sieht es sehr nach Baustelle aus. Schlossherr Gerd Overlack zeigt den früheren Bundespressesaal. Die Suiten im Schloss werden individuell gestaltet.

Erhebliche Sorgen bereiten dem Schlossherrn absterbende Bäume im 22 Hektar großen Park. Etwa 100 der alten Riesen seien eingegangen oder sogar umgestürzt. Darunter die einst prächtige Blutbuche am Schlossweiher. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit leide die Natur unter dem Klimawandel. Rund 250 Bäume wurden schon nachgepflanzt.

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Das Holz wird auf seine weitere Verwendung geprüft. Zum einen wird es als Heizmaterial genutzt für eine Hackschnitzelheizung, die im Keller des Kavaliersgebäudes eingebaut wird. Aber auch als Treppenverkleidung, Zaunmaterial oder für die Herstellung von Schnitzereien gibt es Verwendung. Overlack hat aber auch eine gute Nachricht aus dem Park: Die mächtigen Buchsbäume sind schädlingsfrei – der Einsatz von Algenkalk hat sich wohl bestens bewährt.