Fairer Kaffee bei den RatssitzungenFrechen ist seit fünf Jahren Fairtrade-Stadt

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Im Karnevalszug 2020 hatten sich die Mitglieder der Fairtrade-Gruppe als Bananen verkleidet.

Im Karnevalszug 2020 hatten sich die Mitglieder der Fairtrade-Gruppe als Bananen verkleidet.

Frechen – Es war damals ein Novum: 2016 erhielt Frechen als erste Stadt im Rhein-Erft-Kreis die Auszeichnung „Fairtrade-Town“ – einen Titel, der vom Verein „TransFair“ an Kommunen vergeben wird, die sich für den fairen Handel engagieren. Jetzt, fünf Jahre später, blickt Joachim Martin von der Frechener Fairtrade-Steuerungsgruppe zurück auf das Erreichte.

„Begonnen hat alles mit einem Bürgerantrag der Kolpingfamilie Frechen und des Eine-Welt-Ladens“, berichtet er. Im März 2015 stimmte der Stadtrat einstimmig dafür, sich an der weltweiten Kampagne zu beteiligen. Unter anderem durch die Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Hans-Willi Meier sei es schnell gelungen, die Bewertungskriterien zu erfüllen.

Fair gehandelter Kaffee bei den Ratssitzungen

Im März 2016 erhielt Frechen die Auszeichnung als Fairtrade-Stadt im Rahmen einer Feier und einer Begleitausstellung im Rathaus. „Seitdem wird bei Rats- und Ausschusssitzungen ausschließlich fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt, und auch die städtische Cafeteria hat ihr Sortiment um fair gehandelte Produkte erweitert“, erläutert Joachim Martin.

2018 und 2020 wurde das Zertifikat verlängert. Wie Joachim Martin berichtet, werden die Aktivitäten für den fairen Handel in Frechen von einer Steuerungsgruppe getragen, die sich in der Regel viermal pro Jahr trifft, um Aktionen vorzubereiten und durchzuführen. Dazu gehören Vorträge, Einladungen zum „Fairen Frühstück“ oder auch die Beteiligung an der Europäischen Mobilitätswoche 2018 mit einem speziellen Truck, an dem unter anderem fair gehandelter Kaffee und Bananenkuchen angeboten wurden.

Höhepunkt: Frechener Karnevalszug

Ein Höhepunkt der bisherigen Aktivitäten sei die Teilnahme am Frechener Karnevalszug 2020 gewesen. Die Mitglieder der Fairtrade-Gruppe, die „Fairen Frechener“, hatten sich als Bananen und Kaffeebauer kostümiert und zogen durch die Stadt, um auch in der Öffentlichkeit präsent zu sein.

Für die Fairtrade-Idee haben die Initiatoren mittlerweile zahlreiche Unternehmen gewinnen können, die fair gehandelte Produkte in ihr Sortiment aufgenommen haben. Im vergangenen Halbjahr etwa kamen die „Blattschneider Salatbar“ und der Unverpackt-Laden „Schnörkellos“ als Partner neu hinzu. Die Liste aller Frechener Betriebe, die Produkte aus fairem Handel anbieten, ist auf der Homepage der Stadt Frechen verzeichnet. Dort findet man auch weitere Informationen zum fairen Handel.

Jubiläumsfeier fällt aus

Joachim Martin hofft, dass die Bürger der Stadt Frechen bei ihrem Einkauf künftig noch mehr auf Produkte mit dem Fairtrade-Logo und anderer Nachhaltigkeitssiegel achten. „Damit der Titel Fairtrade-Stadt nicht nur in einer Urkunde steht, sondern praktisch »gelebt« wird“, sagt er.

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Eine Jubiläumsfeier fünf Jahre nach der Urkundenverleihung kann derzeit wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Die Steuerungsgruppe hofft aber, dies im zweiten Halbjahr 2021 nachholen zu können, eventuell im Rahmen der „Fairen Woche“ im September. Mehr Informationen findet man auf der Webseite der Stadt.