PilotprojektAlte Landstraße in Kerpen soll Fahrradstraße werden – diese Regeln könnten kommen

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Auf dem Bild ist die Alte Landstraße am Kerpener Rathaus zu sehen.

Aus der Alten Landstraße am Kerpener Rathaus soll eine Fahrradstrasse werden, schlägt die Stadt Kerpen vor.

Der Planungsausschuss berät über den Vorschlag der Stadtverwaltung.

Radfahrer sollen in Zukunft auf der Alten Landstraße in Kerpen gegenüber Autofahrern bevorzugt werden. Das zumindest schlägt die Stadtverwaltung vor. Im Rahmen eines „Pilotprojektes“, an dem auch der Allgemeine Deutschen Fahrradclub (ADFC) beteiligt werden soll, könnte die Alte Landstraße zwischen der L 122 ((Erfttalstraße) und der Einmündung Schützenstraße/Auf dem Bauer, zu einer offiziellen „Fahrradstraße“ umgewidmet und umgestaltet werden.

Später soll ausgewertet werden, ob sich die Sache bewährt hat und wirklich eine Optimierung der Radinfrastruktur auf der Ost-West-Achse durch Kerpen darstellt.

Kerpen: Radfahrende dürfen in Fahrradstraßen nebeneinander fahren, auch in Gruppen

Fahrradstraßen sind grundsätzlich erst mal dem Radverkehr und Elektro-Kleinfahrzeugen, etwa E-Tretrollern, vorbehalten. Radfahrende dürfen in Fahrradstraßen nebeneinander fahren, auch in Gruppen. Autos, die mithilfe eines Zusatzschildes ebenfalls zugelassen werden können, müssen notfalls langsam hinter den Radfahrenden herfahren.

Am kommenden Dienstag, 18. Juni, 17 Uhr, soll über das Thema im Planungsausschuss beraten werden. Ob die Fraktionen dort den Vorstellungen der Verwaltung folgen werden, ist offen. Kritisch könnte etwa gesehen werden, dass die Alte Landstraße direkt am Rathaus vorbeiführt und auch der große Parkplatz am Rathaus nur über die Alte Landstraße erreichbar ist.

Stimmt der Ausschuss grundsätzlich zu, sollen erst einmal die Kosten für das Projekt ermittelt werden, bevor dann endgültig entschieden wird.

Radfahrer können nebeneinander fahren, müssen es aber nicht
Thomas Marner, Technischer Beigeordneter Kerpen

Ursprünglich hatten die Grünen beantragt, Fahrradstraßen auf dem Vinger Weg in Richtung Wissersheim und an der Gymnicher Straße zwischen Balkhausen und Gymnich einzurichten. Das aber hält die Verwaltung für wenig sinnvoll. So sei der Vinger Weg, auf dem schon mehrere tödliche Fahrradunfälle passierten, als Wirtschaftsweg wichtig für die Landwirtschaft. Falls dieser zu einer Fahrradstraße ausgewiesen würde, könne es zu Konflikten kommen.

Kerpen: Änderungen für Autofahrer verkraftbar?

Die Gymnicher Straße zu einer Fahrradstraße zu machen sei schon allein deshalb schwierig, da sich dort auf halber Strecke die Stadtgrenze zu Erftstadt befinde.

Thomas Marner, Technischer Beigeordneter im Rathaus, geht davon aus, dass auch Radfahrende auf einer zur Fahrradstraße umgestalteten Alten Landstraße nicht zu viel Raum für sich allein beanspruchen werden. „Radfahrer können nebeneinander fahren, müssen es aber nicht.“

Sein Planungsamtsleiter Jörg Mackeprang weist darauf hin, dass die Alte Landstraße aufgrund ihrer Verschwenkungen auch jetzt schon eine Straße sei, durch die Autofahrer nicht einfach „durchrasen“ könnten. So gesehen seien die geplanten Änderungen für Autofahrer verkraftbar.