Mehr WohnungenSo sehen die geänderten Pläne für das Abtei-Quartier in Pulheim aus

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Ein Gebäuderiegel, vier Geschosse, die Fassade ist verklinkert.

So könnte das Abtei-Quartier aussehen. (Entwurf)

Statt zunächst 75 plant die Investorin nun 95 Wohnungen. Ein zweites Parkdeck mit 70 öffentlichen Stellplätzen wird sie aber nicht bauen.

Im Ratsaal war die Erleichterung am Mittwochabend deutlich spürbar. Wie Walter Lugt von der Fraktion „Wir für Pulheim“ begrüßte das Gros der Politikerinnen und Politiker im Planungsausschuss ausdrücklich, „dass sich beim Abtei-Quartier etwas tut“. Einstimmig haben die Fraktionen beschlossen, dass das Bebauungsplanverfahren BP141 „Brauweiler – Abtei-Quartier“ weitergeführt wird. Lediglich der Bürgerverein Pulheim (BVP) enthielt sich, da ein Gesamtkonzept für Brauweiler fehle.

Ebenfalls einstimmig haben die Fraktionen beschlossen, dass die geänderten Pläne im Rathaus ausgehängt werden. In dieser Zeit haben Bürgerinnen und Bürger erneut die Möglichkeit, sich zu dem seit 2018 geplanten, aber ins Stocken geratenen Abtei-Quartier, zu äußern. Der Termin wird noch bekanntgegeben. Die geänderten Pläne erläuterte Andreas Tischler von der Objektgesellschaft Brauweiler GmbH & Co. KG dem Fachausschuss. Sie ist Eigentümerin der Abteipassage und Investorin.

Das Projekt

Anstelle der leerstehenden Abteipassage möchte die Investorin ein viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus errichten. Im Erdgeschoss sind drei jeweils 150 Quadratmeter große Ladenlokale geplant. Die Größen sind variabel. Wenn die Ladenlokale nicht vermietet werden können, werden dort beispielsweise E-Bike-Ladestationen oder Fahrrad-Abstellplätze eingerichtet. „Mit der Maßgabe“, so Andreas Tischler, dass sie bei entsprechender Nachfrage in Ladenlokale umgewandelt werden können.

Der Entwurf zeigt die geplanten Gebäude von oben.

Die Dächer werden begrünt oder mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. (Entwurf)

In den oberen Etagen sind Wohnungen vorgesehen. Einen weiteren viergeschossigen Neubau plant die Investorin anstelle des Gebäuderiegels, in dem früher beispielsweise ein Sonnenstudio, ein Schuster und ein Schreibwarengeschäft untergebracht waren. Im hinteren Teil des Plangebietes ist zum „Rosenhügel“ hin ein weiteres Gebäude mit drei Geschossen und einem ausgebautem Dachgeschoss geplant. Die Dächer werden begrünt und/oder mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet.

Anzahl der Wohnungen

In den geänderten Plänen ist von 95 statt zuvor 75 Miet- und Eigentumswohnungen die Rede.

Parken

Unter dem Plangebiet ist eine Parkebene mit 95 Stellplätzen für die Bewohnerinnen und Bewohner geplant. Sie reicht von der Zu- und Ausfahrt an der Bernhardstraße bis zum „Rosenhügel“. Aufgrund der Topographie liegt sie rund 50 Zentimeter tiefer als die Ehrenfriedstraße. Das zunächst geplante zweite Parkdeck mit 70 öffentlichen Stellplätzen wird nicht gebaut.

Der Bau einer Tiefgarage mit zwei Ebenen war aufgrund der Topographie des Grundstücks nicht wirtschaftlich. Um sie zu bauen, hätte man deutlich tiefer ins Erdreich gehen und das Nachbargebäude mit neuen Fundamenten unterfangen, also sichern müssen.

Der alte Parkplatz wird vollständig bebaut. Offen bleibt ein Weg vom „Rosenhügel“ zum heutigen Eingang in die Rewe-Filiale. Die Anzahl der Stellplätze kann erhöht werden – durch den Einbau von Doppelparkern (auch Hubgaragen). „Wenn Stellplätze für die Ladenlokale benötigt werden, werden sie in ausreichender Zahl im Objekt zur Verfügung gestellt“, versichert Andreas Tischler.

Der Zeitplan

Die Investorin will im nächsten Jahr mit dem Abriss der Abteipassage beginnen. Er wird mindestens sechs bis acht Monate dauern. Weitere 24 bis 36 Monate kalkuliert sie für den Hochbau ein. „Wenn alles glattläuft, werden die Wohnungen Ende 2028 bezugsfertig sein“, schätzt Andreas Tischler.

Informationen

Eine Mehrheit im Planungsausschuss hat den Antrag des BPV, die Pläne in einer Bürgerinformationsveranstaltung vorzustellen, abgelehnt. Andreas Tischler will die Pläne in der kommenden Woche am Schaufenster eines der Ladenlokale gegenüber dem Parkplatz aushängen. „Ich bin dann auch für die Bürgerinnen und Bürger ansprechbar“, sichert er zu. Wer den Termin, der noch bekanntgegeben wird, nicht wahrnehmen kann, kann sich telefonisch bei Andreas Tischler über das Projekt informieren. Seine Handynummer wird ebenfalls ausgehängt.