Polizei hilft bei RettungPulheimer Entenfamilie verirrt sich auf Parkplatz

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Die Küken suchen Schutz bei ihrer Mutter.

Pulheim – Was die Entenfamilie am Samstagmorgen wohl im Baumarkt wollte? War das Futter ausgegangen? Oder wollte sich die Enten-Mama mit ihren sieben Küken Stroh für ein gemütliches Nest holen? Vielleicht war ihnen auch einfach nur langweilig. Jedenfalls hat es die gefiederte Familie mit ihrem Ausflug vom Pulheimer See dorthin geschafft, Polizei, Mitarbeiter des Marktes sowie Lena Mäder und ihre einjährige Tochter ordentlich auf Trab zu halten. Aber der Reihe nach.

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Fürs erste waren die Entlein in Sicherheit.

Als die 25-jährige Lena Mäder morgens auf den Parkplatz des Baumarkts im Gewerbegebiet in Pulheim fuhr, lief ihr die Entenfamilie geradezu vors Auto. „Da sie in Richtung Kreisverkehr und Straße lief, rief ich die Polizei“, berichtet sie. Eine andere Lösung fiel ihr in der Situation nicht ein – „ich hatte keine Zeit zu googeln, weil ein Lkw nach dem anderen kam und ich einfach nur Sorge um die kleinen Enten hatte“.

Pulheim: Drei Polizisten halfen

Die Polizistin am Telefon sei überaus nett und hilfsbereit gewesen, erzählt die 25-Jährige weiter. Sie sagte, Lena Mäder solle die Küken einfangen. Die lief zu ihrem Auto zurück und suchte eine Transportmöglichkeit. Schließlich ist man nicht unbedingt auf Entenrettung eingestellt, wenn man zum Einkaufen fährt. Aber etwas, wo ein Kleinkind sicher aufgehoben ist, könnte für eine unternehmungslustige Entenbande ja auch geeignet sein. Lena Mäder: „Mir blieb nur die Babywanne von unserem Kinderwagen. Ich musste das Telefonat mit der Polizei beenden, da ich meine beiden Hände brauchte. Wir verblieben: Wenn ich dennoch Hilfe brauche, soll ich anrufen.“

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Die Babyschale wurde zur Entenbabyschale umfunktioniert.

Der 25-Jährigen gelang es, die Küken vorsichtig in die Wanne zu setzen, deren Mutter verfolgte das Ganze interessiert und blieb in der Nähe ihrer Kinder. Dann rief die Polizistin wieder an und wollte wissen, ob die Rettung geglückt sei. Weil der größere der Vögel sich als wenig kooperativ zeigte, versprach die Beamtin Unterstützung. Lena Mäder hatte damit nicht gerechnet: „Ich dachte nur ,Wow’!“.

Während die 25-Jährige auf die Polizei wartete, behütete sie die Küken quasi als Ersatzmama. Gleich drei Polizisten eilten zur Hilfe, „sie waren super nett und sehr sympathisch“, erzählt sie. Zusätzlich beteiligte sich die Belegschaft des Baumarkts an der Rettungsaktion. Sie stellte Lena Mäder und den Polizisten eine große Kiste und einen Kescher zur Verfügung – und verabschiedete sich mit einem weiteren Hilfsangebot: „Wenn ihr noch was braucht, kommt rein!“

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Lena Mäder startete die aufsehenerregende Rettungsaktion auf dem Baumarktparkplatz.

Aber auch mit vereinten Kräften gelang es nicht, die Entenmutter einzufangen. „Wir haben tatsächlich zwei Stunden alles Mögliche ausprobiert, leider keine Chance. Sie war mittlerweile auch schon sehr gestresst und merkte die angespannte Situation.“ Ein Polizist habe dann entschieden, die Entenbabys zu Fuß zum Pulheimer See zurückzu bringen. Und tatsächlich: Die besorgte Mama folgte.

Sie ließ die Küken nicht aus den Augen – doch plötzlich flog sie auf halbem Weg zum See wieder davon . . . Ein Polizist hatte einen Geistesblitz: Er legte sein Funkgerät zu den Küken in die Box – und das funktionierte quasi als Lautsprecher: „Es war so schön, die Mama-Ente wusste genau, wo ihre Küken waren. Total tolle Idee!“ Wohlbehalten kamen alle wieder bei Bauhaus an.

Nach mehr als zwei Stunden begann Lena Mäder dann ihren Einkauf bei Bauhaus. Als sie später wieder herauskam seien die Polizisten immer noch da gewesen. Sie lockten die Ente in eine Lagerhalle, um sie dort einzufangen. Ende gut, alles gut! Für Anja Mäder und ihre einjährige Tochter wird es ein unvergesslicher Morgen bleiben: „Die Hilfsbereitschaft der Polizisten hat mich enorm berührt“, sagt die 25-Jährige. „Sie haben sich so unglaublich viel Zeit genommen! Auch andere Kunden vom Bauhaus haben ihre Hilfe angeboten.“