Schockanrufe per WhatsAppBetrüger in Rhein-Erft gehen leer aus

Lesezeit 2 Minuten
Smartphone dpa

Symbolbild

Rhein-Erft-Kreis – Sie schrecken offenbar vor nichts zurück – Betrüger, die ältere Menschen am Telefon um ihr Erspartes bringen wollen. So hat eine Frau, die sich als Polizistin ausgab, einer 85-Jährigen am Donnerstag am Telefon eine Schauergeschichte erzählt: Ihre Tochter habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Kind zu Tode gekommen sei.

Um eine Verhaftung zu verhindern, solle sie einen hohen Bargeldbetrag übergeben. Zudem habe die Anruferin mehrfach nach Gold gefragt, berichtet Polizeisprecher Thomas Held.

Seniorin rief geistesgegenwärtig ihre Tochter an

So massiv unter Druck gesetzt, holte die Seniorin mehrere tausend Euro von der Bank ab. Wieder zu Hause griff sie geistesgegenwärtig zum Telefon und rief ihre Tochter auf der ihr bekannten Nummer an. In dem Gespräch wurde dann schnell klar, dass es sich hier um einen Betrugsversuch handelte. Polizisten nahmen umgehend die Ermittlungen auf und brachten die Rentnerin im Streifenwagen zur Bank, wo sie das zuvor abgeholte Bargeld wieder sicher deponierte.

Ein weiterer Fall hat sich laut Held bereits am vorigen Freitag ereignet. Auch dabei gingen de Betrüger leer aus. Ein 85-Jähriger hatte einen Schockanruf erhalten – die Täter gingen nach demselben Muster wie Tage später bei der Seniorin: Ein Angehöriger habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht.

Betrüger konnten über Anruf mithören

Um schnell zu helfen, ging der Rentner zur Bank und wollte eine hohen Geldbetrag abheben. Held: „Die Betrüger hatten ihn zuvor angewiesen, den Grund auf keinen Fall zu nennen.“ Eine Bankberaterin sei wegen der Höhe stutzig geworden und habe nach dem Grund gefragt.

In einem separaten Büro stellte sich heraus, dass die Täter während des Bankbesuchs über einen aktiven Anruf auf dem Mobiltelefon des Geschädigten mithören konnten. Als die Betrüger mitbekamen, dass die Bargeldabhebung nicht reibungslos lief, brachen sie den Kontakt zu dem 85-Jährigen ab. Polizisten nahmen auch in diesem Fall eine Anzeige auf.