„Traurig und unvorstellbar“Große Verärgerung im Wesselinger Integrationsrat

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Erster Stellvertreter ist Ismail Celik, Vorsitzende Giovanna Keilhau und zweiter Stellvertreter Paul Sedzro (v. l.).

Erster Stellvertreter ist Ismail Celik, Vorsitzende Giovanna Keilhau und zweiter Stellvertreter Paul Sedzro (v. l.).

Wesseling – Giovanna Keilhau (CDU) ist neue Vorsitzende des Integrationsrats in Wesseling. Das hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Die Wahl der Vorsitzenden löste aber bei einigen Mitgliedern des Gremiums Verärgerung aus.

„Was Sie heute zeigen, ist eine totale Missachtung des Wählerwillens“, sagte Ute Meiers, die für die SPD im Integrationsrat mitwirkt, nach der Wahl. Mit neun Stimmen – von CDU, Grünen, FDP, der Initiative Albatros International und Ismail Celik – wurde Keilhau zur Vorsitzenden gewählt. Sie hat sich damit gegen Celik (unabhängig) und Paul Sedzro (Aktiv.Gemeinsam.Sozial; kurz AGS) durchgesetzt, die anschließend zu ihren Stellvertretern gewählt wurden.

„Was hier passiert ist, ist traurig und eigentlich unvorstellbar“

Damit besetzt die AGS-Initiative, die bei der Integrationsratswahl im September mehr als 50 Prozent der Stimmen gewann und die meisten Sitze inne hat, weder den Posten des Vorsitzenden noch den des ersten Stellvertreters. Sedzro wurde einstimmig zum zweiten Stellvertreter gewählt.

„Was hier passiert ist, ist traurig und eigentlich unvorstellbar“, sagte Sedzro. „Wir haben von den Wählern ein klares Mandat für unsere Agenda bekommen, die wir jetzt nicht umsetzen können.“ Seiner Meinung nach sollte die größte Gruppe auch den Vorsitz bekommen. Auch Meiers bezeichnete die Vorsitzendenwahl als „bodenlose Unverschämtheit“.

Keilhau weist Vorwürfe zurück

Keilhau weist die Vorwürfe zurück. „Solche Beschuldigungen sind hinterher nicht angebracht“, sagt die gebürtige Italienerin. „Einen Keil zwischen die Mitglieder zu treiben ist nicht zielführend.“ Die AGS sei nicht auf die anderen Initiativen zugekommen und habe Albatros nie mitgenommen, sagt sie als Antwort auf Meiers’ Vorwürfe, Albatros habe in der letzten Wahlperiode nur vier Anträge gestellt, die AGS dagegen 35.

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Keilhau will mit den Stellvertretern ein klärendes Gespräch führen, und sobald es die Pandemie zulässt, sich auch mit den übrigen Mitgliedern treffen. „Unser Einsatz für Gleichberechtigung und stärkere Zusammenarbeit mit den Migranten kann nur im Team gelingen.“