Stadtwerke BonnDie neuen Straßenbahn haben Klimaanlagen und W-Lan

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(Symbolbild)

Bonn – Für mehr als 100 Millionen Euro kaufen die Stadtwerke Bonn (SWB) 26 neue Straßenbahnen und modernisieren so ihren Fuhrpark. Die Skoda Transportation 26 wird von Mitte 2022 an neue Niederflurfahrzeuge nach Bonn liefern, die in Pilsen in Tschechien hergestellt werden. Sie sind der Ersatz für die alten 24 Niederflurbahnen der SWB Bus und Bahn, die weiterverkauft werden sollen.

Der Vertrag umfasst laut Stadtwerke die Lieferung von 26 Straßenbahnen der Reihe ForCity Smart, die jeweils rund 180 Fahrgäste aufnehmen können. Sie sind mehr als 30 Meter lang, rund 3,60 Meter hoch und 2,40 Meter breit. Die Achtachser haben Allradantrieb und werden als Zweirichtungsfahrzeuge hergestellt und unter anderem mit einer Klimatisierung sowie WLAN ausgestattet.

Mehr Komfort und Service für die Fahrgäste

Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 80 Stundenkilometern. Außerdem unterzeichneten die SWB Bus und Bahn-Geschäftsführer Anja Wenmakers und Hansjörg Spielhoff sowie Petr Brzezina und Zdenek Majer von der Skoda Transportation Gruppe die optionale Lieferung von zwölf weiteren Niederflurbahnen sowie eine entsprechende Erweiterung des Ersatzteilliefervertrags.

„Mit den neuen Kapazitäten verbessern wir weiter die Betriebsqualität unserer Schienenfahrzeuge und steigern den Komfort und unseren Service für unsere Fahrgäste“, freute sich Wenmakers. „Wir werden mit den neuen Verträgen und unserem Partner Skoda die Instandhaltungskosten nachhaltig optimieren und die Zuverlässigkeit auf den wichtigen innerstädtischen Straßenbahnlinien auf lange Sicht erhöhen“, ergänzt Hansjörg Spielhoff.

Der Stadtrat sieht in dem Kauf eine Fehlentscheidung

„Der neue Auftrag bestätigt, dass die Straßenbahnen von Skoda auch auf den anspruchsvollsten Weltmärkten im Wettbewerb mit den größten Unternehmen bestehen können,“ sagt der Vorstandsvorsitzende der Skoda Transportation Gruppe, Petr Brzezina.

Mitte 2021 möchte das Unternehmen auf dem Betriebshof Beuel ein Lager lager einrichten, um die Ersatzteilversorgung vorzubereiten. Die Werkstatt in Beuel kümmert sich dann weiter um die Fahrzeuge.

Rolf Beu, (Grüne), Vorsitzender des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und Denkmalschutz, spricht in Zusammenhang mit dem Kauf der Bahnen von „einer der größten Fehlentscheidungen des Stadtrates in den vergangenen Jahren.“ Der Stadtrat habe am 12. Dezember in der von der CDU beantragten namentlichen Abstimmung die Mehrtraktionsfähigkeit gegen das Votum des SWB-Aufsichtsrates mehrheitlich abgelehnt.

Die neuen Straßenbahnen haben eine kurze Lebensdauer

Dabei habe der Gutachter für die angedachte Westbahn bereits zuvor im Planungs- und Verkehrsausschusses erklärt, dass die Westbahn wirtschaftlich nur in Doppeltraktion befahren werden könne und dass eine Nachrüstung der zu neuen Straßenbahnen mit einer Kuppelfähigkeit nicht möglich sei. Beu weiter: „Bei einer kalkulierten Lebensdauer der neuen Skoda-Bahnen von 25 Jahren bedeutet dieser Ratsbeschluss faktisch nach einem Vierteljahrhundert Stillstand weitere 30 Jahre ohne Straßenbahnausbau in Bonn. Die Ratsmehrheit hat wegen eines Investitionsbetrages von unter drei Millionen Euro die Zukunft der Bonner Straßenbahnen im Gegensatz zu allen verbalen Erklärungen aufgegeben.“