Beinahe-Unfälle am Herseler UferLeinpfad könnte für Radfahrer gesperrt werden

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Hersel Leinpfad

Am Leinpfad sollen die Fußgänger besser geschützt werden.

Bornheim – Gleich zwei Gefahrenstellen in Bornheim sollen möglichst rasch beseitigt werden. Darin waren sich Politik und Verwaltung einig und folgten damit einem Antrag von Detlef Brenner aus Bornheim im jüngsten Bürgerausschuss. Umgesetzt werden könnten die Maßnahmen relativ schnell, so Guido Broich, Leiter des Tiefbau- und Straßenverkehrsamtes.

Doch die Mühlen werden wohl noch einige Monate mahlen, denn ohne ein vorgeschaltetes straßenverkehrsrechtliches Anhörungsverfahren wird es nicht gehen. Das dürfte auf sich warten lassen. Der Grund: Das altbekannte Problem der „weiterhin begrenzten personellen Ausstattung“ der Verkehrsbehörde. Detlef Brenner zeigte sich aber erfreut, dass sowohl die Stadt als auch die Fraktionen seine Anträge unterstützen: „Nun brauche ich nicht mehr zu lamentieren.“

Fußgänger- und Radweg am Rheinufer

Detlef Brenner ist gerne mit seinem Siberian Husky auf dem gerade einmal 1,50 Meter schmalen Leinpfad am Herseler Rheinufer unterwegs. Dabei beobachtet er regelmäßig gefährliche Konfliktsituationen zwischen Radfahrern und Fußgängern: „Es kommt zu Beinahe-Unfällen oder gar Stürzen – nicht zuletzt dadurch, dass Radfahrer oft ohne zu klingeln und mit hoher Geschwindigkeit sich den Fußgängern rasend nähern. Die Spaziergänger werden dadurch erschrocken und zu Ausfallschritten gezwungen.“

Oft werde geschimpft, auch Senioren mit ihren Rollatoren werden behindert. Die Lösung liegt für Brenner auf der Hand: Parallel zum Leinpfad zwischen dem Naherholungsgebiet „Grünes C“ beginnend an der Mondorfer Fähre (Engländerweg/Stadtgrenze Bonn) bis zum alten Herseler Sportplatz  verläuft der Auenweg entlang der Felder. Der Petent schlägt vor, die bisherige Regelung, dass Radler und Fußgänger den Leinpfad gemeinsam nutzen dürfen, aufzuheben.

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Künftig sollen dort nur noch Spaziergänger erlaubt sein. Da der Auenweng hingegen breit genug ist, könnte dieser stattdessen als kombinierter Fuß- und Radweg ausgeschildert werden: „Dadurch lässt sich die Situation maßgeblich und nachhaltig entspannen“, argumentiert Detlef Brenner.

Laut der Verwaltungsvorlage gibt es derzeit keine Erkenntnisse über eine erhöhte Verkehrsgefährdung in den genannten Bereichen. Grundsätzlich bestünden aber keine Bedenken, die Anregungen Brenners zu prüfen. Rückendeckung gab es aus dem Bürgerausschuss: „Sie sprechen mir aus der Seele, die CDU-Fraktion unterstützt diesen Antrag“, erklärte der Uedorfer Ortsvorsteher Bernd Marx. „Auch wir von der SPD-Fraktion sind davon überzeugt“, sagte Karin Jaritz.

Hinweistafeln am Uedorfer Weg

Verkehrsschilder sollten Autofahrern weit genug vor der Kreuzung anzeigen, wie sie sich korrekt und sicher einordnen, um dann die dafür vorgesehene Fahrspur zu wählen. Laut Detlef Brenner steht jedoch die Wegweistafel vor der Kreuzung L 281 zu nahe am Uedorfer Weg und ist schlecht einsehbar aus östlicher Richtung kommend. Hier könnte Brenner zufolge das Straßenverkehrsamt leicht für Abhilfe sorgen, indem das Schild bis zum Wirtschaftsweg, der zuvor vom Uedorfer Weg aus rechts abzweigt und parallel zur L281 Richtung Roisdorf verläuft, rund 40 Meter vorzieht.

Neu ist diese Idee nicht. So soll bereits vor gut 14 Jahren ein Bürger einen ähnlichen Antrag eingereicht haben. Damals sei ihm von Seiten des früheren CDU-Fraktionsvorsitzenden Willibald Rüth zugesichert worden, dass das Hinweisschild „inhaltlich umgehend überarbeitet wird“, sobald der Autobahnanschluss Bornheim-Süd an die A 555 eröffnet werde. Geschehen sei jedoch nichts, kritisierte Brenner und meinte sarkastisch: „Ich glaube, den Anschluss gibt es seit einiger Zeit schon.“

Der Verwaltung liegen keine Erkenntnisse über eine erhöhte Verkehrsgefährdung vor. Es bestünden aber auch keine Bedenken, dieses Anliegen „mit nachgeordneter Priorität zu prüfen.“ Allerdings ist auch dafür ein straßenverkehrsrechtliches Anhörungsverfahren erforderlich. Zudem muss noch der Mobilitäts- und Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag noch zustimmen.

Der Mobilitäts- und Verkehrsentwicklungsausschuss tagt am Donnerstag um 18 Uhr im Ratssaal.