Handball-Regionalliga„Am Trainer wird nicht gerüttelt“

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Königswinter – Bastian Hoffmann ist Sportlicher Leiter des Handball-Viertligisten HSG Siebengebirge, der in der Regionalliga Nordrhein aktuell auf dem vorletzten Platz steht. Vor dem Derby am Samstag (19.30 Uhr) beim TSV Bonn hat Olaf Pohl mit dem 44-Jährigen gesprochen.

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Herr Hoffmann, in zehn Saisonspielen hat die HSG Siebengebirge erst einen knappen Sieg gegen den HC Weiden und ein Remis in Rheinbach geholt. Unter den acht Niederlagen waren drei äußerst knappe gegen die Rivalen aus Neuss, Aachen und Rheinhausen dabei. Wie lautet Ihr Zwischenfazit?

Ich bin natürlich nicht zufrieden, das habe ich mir anders vorgestellt. Aber wir hatten bereits in der Vorbereitung viele Verletzungsprobleme. Im Verlaufe der Saison fielen dann mit Vibulan Sivanathan und Bastian Willcke zwei wichtige Regisseure aus. Die Abwehrprobleme haben wir inzwischen besser im Griff, aber das Umschalten ins Tempo bei Schnellangriffen ist nach wie vor nicht optimal.

Die Probleme lassen sich aber sicherlich nicht nur aufs Umschaltspiel reduzieren.

Nein, im Positionsspiel sind wir auch nicht durchschlagskräftig genug. Und in der zweiten Halbzeit laufen wir nach einer Schwächephase in der Regel einem Rückstand hinterher. Mir scheint, dass unser junges Team manchmal mit Bleiwesten rumläuft. Aber im Detail bespreche ich unsere Baustellen lieber intern und direkt mit dem Trainer.

Was stimmt Sie optimistisch?

Ich gehe davon aus, dass unser Kader die Qualität für den Klassenerhalt hat. Das Team muss aber mutiger auftreten und mehr Vertrauen ins eigene System haben. Der Rest ist harte Arbeit. Und das Umfeld muss Geduld haben. Ich bin bereit, diese Geduld aufzubringen.

Das heißt: Eine Trainerdiskussion wird es mit Ihnen nicht geben?

Nein, am Trainer wird überhaupt nicht gerüttelt. Lars Degenhardt und ich sind auf einer Wellenlänge. Er ist ein Coach mit Qualität. Nach wie vor tauschen wir uns ab und zu auch mit unserem Ex-Spieler und -Trainer Jamal Naji (zur Saison 2022/23 Chefcoach des Erstligisten Bergischer HC, Anm. d. Red.) aus. Er ist zwar nicht unser Berater, aber durch die Gespräche mit ihm schauen wir über unseren eigenen Tellerrand hinaus.

Unter dem Strich müssen Sie aber zugeben, dass die HSG Siebengebirge im Moment zu Recht auf dem vorletzten Tabellenplatz steht.

Ja, für den Moment stimmt das leider. Bislang waren wir nicht in der Verfassung, die besagten knappen Spiele zu gewinnen. Wir müssen in die Situation kommen, Partien von Anfang an zu dominieren und zu lenken anstatt uns – im Rückstand liegend – das Spiel vom Gegner diktieren zu lassen.

Was rechnen Sie sich im anstehenden Derby beim TSV Bonn rrh. aus?

Die Bonner scheinen als Mannschaft psychisch stärker zu sein. Und sie haben eine hohe Ballsicherheit. Trotzdem haben wir das Vermögen, sie an einem guten Tag zu schlagen. Ganz wichtig ist eine mutige Herangehensweise, gerade in einem Derby.