Am Lohmarer GymnasiumMehr als 400 Schüler beteiligten sich an Corona-Schnelltests

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Ständiges Lüften ist wichtig: Wie der Unterricht fanden auch die Corona-Schnelltests am Mittwoch am Gymnasium in Lohmar bei weit geöffneten Fenstern statt. 

Lohmar – Am Dienstag absolvierten fünf Mathematik-Kurse der Oberstufen-Einführungsphase eine Art Generalprobe. Am Mittwoch folgten am Lohmarer Gymnasium die ersten Corona-Selbsttests im großen Umfang. Mehr als 400 Schülerinnen und Schüler führten sich vor Unterrichtsbeginn das Wattestäbchen ins Nasenloch ein.

Nicht alle machten mit bei der freiwilligen Aktion, die künftig regelmäßig auf dem Stundenplan steht. „Ich weiß von Schülern, die sagen, sie wollen sich nicht in der Klasse testen“, berichtete Petra Schwager. Die kommissarische stellvertretende Schulleiterin schätzte den Anteil der Verweigerer auf zehn Prozent, ein paar Schüler hätten sich zuhause statt in der Schule getestet.

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Petra Schwager leitet das Gymnasium Lohmar kommissarisch. 

Kollegium und Schülerschaft hatten sich auf die Premiere gründlich vorbereitet. „Wir haben am Montag ein Erklärungsvideo gesehen“, erzählte Alexander Schlüter (15). Die Lehrerinnen und Lehrer hatten Fragen beantwortet und Statistiken gezeigt. In einer „Trockenübung“ führte Schwager ihrer Klasse vor, wie sich der Abstrich mit in den Nacken gelegtem Kopf am besten nehmen lässt.

„Eigentlich ganz einfach“, sagte Schlüter. „Keine sonderlich große Sache“, pflichtete ihm David Schlagheck bei, der ebenfalls in der zehnten Klasse ist. Nur zwei Zentimeter tief muss das Teststäbchen in die Nase geschoben werden. „Nicht angenehm, aber auch nicht schmerzhaft“ sei das.

„Man fühlt sich dann schon erleichtert, dass man kein Corona hat“, sagte Schlagheck, der mehrere Tests pro Woche gut fände. Auch Julian Böeer (16) sieht das so. Dass manche Mitschüler nicht mitmachten, sei beunruhigend. Man wisse ja nicht, ob sich alle an die Schutzregeln hielten.

Drei positive Ergebnisse beim ersten Test

Die ersten Tests haben möglicherweise bereits dazu beigetragen, dass sich das Corona-Virus nicht im Gymnasium ausbreitet. Wie Petra Schwager berichtet, gab es drei Positiv-Ergebnisse. Vorsorge war getroffen: Es stünden Kolleginnen und Kollegen bereit, die sich um positiv getestete Kinder und Jugendliche kümmerten, erläuterte Schwager, zum Beispiel darum, dass sie von den Eltern abgeholt werden.

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Die Betroffenen müssen nun einen Labor-Test machen. Das Testen geht zu Lasten der Unterrichtszeit. „Eine Schulstunde geht dabei drauf“, sagte Schwager, „das ist schade.“ Es dauere schon neun Minuten, bis sich alle die Hände gewaschen hätten und die Testkits verteilt seien.

Weil die Schülerinnen und Schüler beim Testen die Masken ablegen müssen, achte man auf Abstände von deutlich mehr als 1,50 Meter. „Das Wattestäbchen kann einen Niesreiz auslösen“, begründete Schwager diese Vorsichtsmaßnahme. Zudem werde bei weit geöffneten Fenstern getestet.

Um die großen Abstände einhalten zu können, teilen die Lehrer ihre Kurse oder Klassen für den Test in Gruppen auf, so dass sich nicht zu viele ohne Maske im Raum aufhalten. Das Testen in mindestens zwei Schichten kostet Zeit, dazu kommt das 15-minütige Warten aufs Ergebnis.