KommentarReparatur der maroden Aggerbrücke wäre für die Natur die schlechtere Lösung

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Aggerbruecke_Donrath

Die Stadt Lohmar möchte die Aggerbrücke zwischen Donrath und Heppenberg durch einen Neubau ersetzten.

Raus aus dem Auto, rauf aufs Fahrrad: Durch attraktive Verbindungen sollen die Menschen zum Umstieg bewegt werden, in der Freizeit und auf dem Weg zur Arbeit, für die Gesundheit und den Klimaschutz. Die Aggerbrücken für Fußgänger und Radfahrer sind oft Abkürzungen und allemal sicherer als die Verkehrsführung über Landes- und Bundesstraßen – nicht nur in Lohmar.

Kein Thema für den Bund für Umwelt und Naturschutz vor Ort? So wirkt der drohende Brief an die Stadt. Sicher sollten Bauarbeiten Umweltbelange berücksichtigen. Doch ein Blick über die Kreisgrenze zeigt, dass es auch anders geht. Die Aggerbrücke in Engelskirchen, auch eine Holzkonstruktion aus dem Lohmarer Ingenieur-Büro Miebach, wurde kürzlich ohne Widerstand errichtet. Und hier ist nicht bekannt, dass durch die Aufhängung massenhaft Wasservögel zu Tode kamen. Übrigens auch nicht an der älteren, ähnlich konstruierten Aggerbogenbrücke in Wahlscheid.

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Der Umweltverband BUND sollte bedenken, dass die neue Konstruktion erheblich weniger Fundamente benötigt und sowohl die sensiblen Gebiete der Flussufer sowie der Auen schützt. Wenn sich der Ortsverband Rhein-Sieg vermeintlich im Sinne der Umwelt engagiert, sollten Vor- und Nachteile eine Rolle spielen, bevor Kompromisslösungen blockiert oder sogar ganz verhindert werden.

Es erscheint aberwitzig, dass vielleicht nur die Reparatur maroder Brücken mit ihren vielen Fundamenten machbar sein könnte, weil hier die Umweltverbände kein Mitspracherecht haben. Dies wäre nicht nur unwirtschaftlich, sondern für die Natur die weitaus schlechtere Lösung. Und für die Menschen, die sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad umweltfreundlich in der Natur bewegen, ohnehin.