KirmesIn Wahlscheid rollten wieder die Schörreskarren

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 Den Startschuss bei den Schörreskarrenrennen gab Stadtchefin Claudia Wieja, hier beim Rennen der GGS.  Daniel Wuttke moderierte kurzweilig.

Lohmar – Der Korso am Wahlscheider Kirmesmontag hätte hinsichtlich des Umfangs der Fußgruppen und der prachtvollen Wagen auch den Rheinmetropolen bei vergleichbaren Umzügen zur Ehre gereicht. Die Stimmung am Straßenrand, wo die Gäste dicht gedrängt den bunt-fröhlichen Zug und alle Teilnehmer des Schörreskarren-Rennens bejubelten, genauso. Ab 9 Uhr setzte der Besucher-Zustrom aus den umliegenden Gemeinden ein. Claudia Wieja hatte da schon allerhand zu tun.

„Viele, die nach ihrer Ausbildung aus Wahlscheid wegzogen, sind heute da. Das ist ein Muss für sie“, berichtete die Bürgermeisterin, die als Wahlscheiderin die meisten kennt und sie strahlend willkommen hieß.

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 Diese „Sahneschnittchen“ kamen vom Kirchenchor Cäcilia Neuhonrath.

Alles zum Thema Höhner

Daniel Wuttke und Siegfried Janzen, die sich später – wie auch Kindermoderator Leon Wenzel – als joviale Entertainer zeigten, standen derweil auf der rund sechs Meter hohen Brücke und stimmten final den Ablauf ab. „Unsere Brücke hat heute eine Durchfahrtshöhe von 4,50 Metern, wir haben sie ein Stück höher bauen müssen wegen der großen Wagen“, erzählte Janzen. Das bewährte sich spätestens bei den „jecken Höhnern“, die mit ihrem „Festival im Aggertal“ bei der Brückendurchfahrt trotzdem noch die Köpfe einziehen mussten. Die Frauen waren ebenso laut und ausgelassen feiernd unterwegs wie die übrigen knapp 1000 Korso-Teilnehmer.

Kostüme mit viel Fantasie geschneidert

Viel Fantasie hatten sie in ihre Projekte investiert. Als zuckersüße Sahneschnittchen zeigten sich Sängerinnen des Kirchenchors Cäcilia Neuhonrath, das Altenheim Wahlscheid präsentierte unter dem Motto „Jeder hat bei uns ein Recht auf Wind in seinen Haaren“ die Rikscha-Gruppe, gut gelaunte Insassen inklusive.

Herrlich bunt hatten sich die Kindergärten hergerichtet, als Arche-Tiere, Regenbogen oder „Alle Mann zusamme“-Gruppe. Zwei Corona-Viren hatten sich unter die IG Aggerbusch gemischt, die glücklicherweise eine Riesenspritze zum Impfen dabei hatte. Die Nachbarschaft Heiligenstock erinnerte mit ihren Kostümen an die 900-Jahr-Feier, der Wagen des Wahlscheider SV stand im Wortsinn unter Volldampf, nämlich weithin sichtbar qualmend. Während der MGV Höffen Nachwuchswerbung betrieb, plakatierte die Feuerwehr ihren Unmut über das Dieselverbot: „Wir finden einen Weg, um euch zu helfen“. Ein gewaltig-gelber Hingucker waren die Wahlscheider Jungs, die als „Entenrennen“ unterwegs waren.

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Gelber Blickfang: die Wahlscheider Jungs als „Entenrennen“.

Mit qualmender Lok fuhren die Pänz vom Lande mit ihrer Aggertalbahn durch die Straßen, gefolgt vom Querbeet-Express, der mit einen live gesungenen „Sonderzug nach Wahlscheid“ in bester Lindenberg-Manier begeisterte. Das Handballteam vom TV Wahlscheid führte ein echtes Tor für Live-Spiele mit, die GGS glänzte allein mit ihrer Rekordstärke: 450 Kinder.

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Nach dem Kirmes-Doppelausfall in den beiden Vorjahren erwarteten die Menschen spürbar sehnsüchtig das Schörreskarrenrennen. Hier begeisterte die Fitness der GGS-Kinder ebenso wie der Staffellauf der beiden Wahlscheids, nämlich zwischen der Aggergemeinde und dem Namensvetter bei Engelskirchen, der schließlich die Nase vorn hatte. Den „Jubiläumslauf“ entschied der Wahlscheider SV (vor zwei Jahren 75 Jahre alt) gegen den TV Wahlscheid (vor einem Jahr 100 Jahre alt) für sich. Er hatte einfach die besseren Stiefel-Zielwerfer, Kegler und Biertrinker.