„Der kleine Drache Kokosnuss“In Sankt Augustin entstehen preisgekrönte Hörspiele

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Andy Muhlack ist kreativ, wenn es darum geht, fiktiven Figuren akustisches Leben einzuhauchen.

Andy Muhlack ist kreativ, wenn es darum geht, fiktiven Figuren akustisches Leben einzuhauchen.

  • Die Hörspiele des kleinen Drachen Kokosnuss begeistern vor allem die Kleinsten.
  • Hinter den aufwändigen Soundkulissen der Hörspiele stehen zwei Profis aus Sankt Augustin.
  • Wir haben Andy Muhlack und Arnd Sünner in ihrem Studio besucht.

Siegburg/Sankt Augustin – Welches Geräusch macht ein fliegender Drache? Diese Frage weckte das Kind im Manne: Arnd Sünner, 46, und Andy Muhlack, 50, fanden nach einigem Experimentieren die Lösung. Sie wedelten mit einem Lederlappen vor dem Mikro herum und freuten sich tierisch über den fantastischen Effekt.

Der kleine Drache Kokosnuss, dem die Musiker akustisches Leben einhauchten, bescherte ihnen nun eine Goldene CD, für die aktuelle Folge „Kokosnuss im Weltraum“. Denn neben den Autoren und dem Verlag werden auch die Produzenten ausgezeichnet.

Dieser Erfolg flatterte den Experten für den guten Ton nicht zum ersten Mal ins Haus. So verkauften sich die bei „Make Music Productions“ in Sankt Augustin produzierten Hörspiele vom „Kleinen Eisbär“ rund 500 000-mal. Und die Geschichten vom Drachen Kokosnuss, Erzählungen und Sachbücher auf Tonträger, knackten insgesamt schon die 1,6-Millionen-Marke. Dabei nutzen die Kreativen das geschriebene Wort und die bunten Bilder als Basis für ein aufregendes Ohren-Theater. Sie engagieren professionelle Sprecher, komponieren und texten Lieder, setzen Handlungen und Bewegungen in Geräusche um. Zum Beispiel mit Holzwolle: „Wenn man sie presst, klingt das wie ein Schritt in einem Lederschuh“, beschreibt Sünner. Für eine Ritter-Episode mit dem kleinen Drachen sammelten sie Klangschnipsel mit der Mikrofonangel mitten in Siegburg: auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt. Ob der Sound auch ankommt bei der Zielgruppe, auch das testet das Duo akribisch. Bei Sünners daheim dürfen die beiden Söhne, sechs und acht Jahre alt, kritisch probehören; Muhlack, der das Studio Anfang der 90er gründete, spannt schon lange seine drei Nichten, heute 23, 18 und zehn Jahre alt, ein. Seit sechs Jahren arbeiten die Freunde – beide sind Siegburger und kennen sich aus der Bandszene – zusammen.

Der kleine Drache Kokosnuss hat schon viel erlebt und ist eine Erfolgsgeschichte.

Der kleine Drache Kokosnuss hat schon viel erlebt und ist eine Erfolgsgeschichte.

Andy Muhlack machte die Musik schon früh zu seinem Beruf, das Studium „Technische Informatik“ brach er nach nur einem Semester ab. Arnd Sünner schloss sein Maschinenbau- und BWL-Studium ab und arbeitete lange als Marketingleiter. In der gemeinsamen Firma ist er auch für die Vermarktung zuständig.

Arnd Sünner benutzt bei seiner Arbeit viele Alltagsgegenstände.

Arnd Sünner benutzt bei seiner Arbeit viele Alltagsgegenstände.

Musik, das ist für beide nicht nur Profession, sondern Lust und Liebe: Sünner, der Gitarre spielt und leidlich auch Klavier, singt außerdem mit glasklarem Tenor, den er auch als Sänger bei der Siegburger „Swingphonie“ schult. Muhlack, ein Bariton, beherrscht neben Klavier und Gitarre auch Bass und Blockflöte. Fast 30 Jahre stand er mit dem Comedian Markus Maria Profitlich auf der Bühne, aus den Kontakten bildete sich mit der Zeit ein recht dichtes Netz.

Professionelle Bands haben sie schon produziert, wollen aber auch Newcomern Chancen eröffnen:„New.Heimat.Sounds“ heißt das gemeinsame Projekt mit Kulturämtern der Rheinschiene, aus Köln, Bonn, dem Rhein-Sieg- und dem Rhein-Erft-Kreis.

Die aktuelle Folge des Drachen.

Die aktuelle Folge des Drachen.

Für Techno-Partys nehmen sie Ansagen für die Disc-Jockeys auf, für Multi-Media-Shows Klangkulissen. Zur Bandbreite gehört auch ein Sprecher-Service mit Bereitstellung von Technik, Schnitt, Synchronisation und Regie.

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Bei ihrer Plattform „Sing it“ können sich Laien wie Stars fühlen, beliebt auch als Partyangebot. „Letztens war eine Gruppe fein gemachter, zwölfjähriger Mädchen im Studio“, erzählt Sünner. „Sie hatten sich schick gemacht.“ Denn bei dieser Session wurde auch fotografiert.

www.new-heinat-sounds.de

www.sing-it.de