Mutige LebensretterinJunge Frau rettet kleinen Jungen in der Sieg vor Ertrinken

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Rettung_aus_der_Sieg

Im Rettungswagen wurde der Junge versorgt. Er blieb unverletzt.

Sankt Augustin – Eine ergreifende Szene hat sich am Mittwochnachmittag unter der Brücke zwischen Sankt Augustin-Buisdorf und Siegburg an der Sieg abgespielt: Die Großmutter eines zwölf Jahre alten Jungen nahm die 18 Jahre alte Melissa Miller in den Arm und drückte sie. Die junge Frau hatte kurz zuvor ihren Enkel aus der Sieg gezogen und ihm vermutlich das Leben gerettet.

Gegen 16.30 Uhr waren vier elf bis zwölf Jahre alte Kinder in Ufernähe im Wasser, um zu spielen und sich abzukühlen. Die 18-Jährige saß in der Nähe mit Freundinnen beisammen, als sie einen Hilfeschrei hörte: Jemand solle einen Rettungswagen holen, rief die Stimme.

Blitzschnell erfasste Miller die Situation und stürmte zum Wasser. Sie sah zwei Jungs in der an dieser Stelle kräftigen Strömung stehen, ein dritter war bereits abgetrieben – nur wenige Meter entfernt von dem Schwall der beiden Brückenpfeiler. Sein Kopf geriet wiederholt unter Wasser.

Melissa_Miller

Melissa Miller zögerte keine Sekunde, als sie Hilferufe hörte. 

„Ich bin hinterher gesprungen und habe ihn gepackt. Sein Gesicht habe ich nach oben gehoben“, erzählte sie später. „Er hat mich mit großen Augen angeguckt und »danke, danke« gesagt.“ Miller macht gerade ihren Rettungsschwimmerschein. So wusste sie, wie sie den schmalen Körper über Wasser halten und zurück ans Ufer bringen konnte. Dort halfen ihr andere, den Jungen an Land zu holen.

„Die Strömung ist dort sehr stark, und ich konnte selbst nicht mehr stehen“, sagte die gute Schwimmerin. Inzwischen hatten Passanten Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst alarmiert. Siegburger Wehrleute unterstützten ihre Kameraden aus der Nachbarstadt. Einsatzleiter Herbert Maur ließ sie verschiedene Stellen anfahren.

Der Rettungshubschrauber „Christoph 3“ landete zunächst an der Siegbrücke in Siegburg, ein Streifenwagen brachte den Notarzt zur Unglücksstelle nach Buisdorf. Der Mediziner untersuchte den Zwölfjährigen. Der war aber zum Glück mit dem Schrecken davon gekommen. Ein weiterer Junge wurde wegen eines Schocks behandelt. Melissa Miller aber hatte mit ihrem beherzten Einsatz mehrere Menschen glücklich gemacht.