In Siegburg und Sankt AugustinSozialarbeiterin ist mit Streetwork-Zentrale unterwegs

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Seit fast zwei Jahren ist die Sozialarbeiterin Andrea Krieger auf den Straßen in Siegburg und Sankt Augustin mit dem Transporter unterwegs. 

Siegburg/Sankt Augustin – Ein Grill ist an Bord, ein Ausklapp-Tisch zum gemütlichen Reden. Auf dem Dach sorgt Solartechnik für Energie, im Kofferraum liegen Fuß- und Volleybälle stets bereit; auch für Essen ist immer gesorgt. Wenn sich Andrea Krieger ans Steuer des Mercedes-Sprinter setzt, fährt sie aber nicht etwa mit dem Wohnmobil in Urlaub. Der ehemalige Mannschaftsbus der Feuerwehr, von der Stadt Siegburg zur Verfügung gestellt, ist vielmehr die mobile Streetwork-Zentrale für die Straßensozialarbeit der Katholischen Jugendagentur (KJA) Bonn.

Seit fast zwei Jahren ist Andrea Krieger, Erzieherin, Theater-und Zirkuspädagogin, aber auch Fußballtrainerin mit B-Lizenz und Trainerin für Hochseilgärten, auf den Straßen der Kreisstadt und Sankt Augustins unterwegs, um junge Menschen in Schwierigkeiten zu unterstützen. Bewusst vermeidet sie das Wort „helfen“, denn „die Entscheidung liegt bei den jungen Menschen“, auf Augenhöhe will sie ihnen begegnen.

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Andrea Krieger und Khalil Jlassi sind oft als Team unterwegs. 

Vielfältig sind die Probleme, mit denen die Jugendlichen und Erwachsenen bis zum Alter von 27 Jahren belastet sind. „Menschen, die ganz spontan zuhause rausgeflogen sind“, suchen den Rat von Krieger, andere bekommen gerade kein Geld vom Jobcenter, persönliche Krisen haben sie aus der Bahn geworfen. „Es zeugt von viel Vertrauen, wenn sie das erzählen“.

Bewusst halten Krieger und ihr Kollege Khalil Jlassin, der sie als pädagogischer Mitarbeiter an einem Tag der Woche unterstützt, den Zugang so leicht wie möglich.

Wenn der rote Bus geparkt ist, ist Andra Krieger nicht weit

„Total sichtbar“ ist der Bus im Feuerwehrrot, den sie auf dem Parkplatz im Haufeld oder an der Deichhaus-Grundschule parkt. „Wir sitzen aber nicht drin und warten“, betont sie. Steht der Bus irgendwo, so ist das ein Zeichen, „dann bin ich in der Nähe unterwegs“. Stets ansprechbar, wenn jemand die prominent am Bus angebrachte Mobilfunknummer wählt.

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Hinter abgedunkelten Fenstern – auch das ein Teil des von der Kreissparkassenstiftung mit 3000 Euro finanzierten Umbaus – finden die vertraulichen Einzelfallgespräche statt. Drucker und Internetverbindung ermöglichen schnelle Hilfe bei notwendigen Anträgen. „Die meisten haben eine Idee, die meisten wissen, was sie wollen.“

Daraus einen Plan zu entwickeln, den die jungen Menschen aus eigenem Antrieb verfolgen, ist das Ziel von Kriegers Arbeit. Dafür kann sie auf ein großes Netzwerk, nicht zuletzt während ihrer über sechsjährigen Arbeit als Leiterin des Jugendkulturcafés in Siegburg geknüpft, bauen. „Es gibt immer eine Lösung“, ist sie überzeugt. „Wir sagen nie, es geht nicht.“

Andrea Krieger ist erreichbar unter 0176/12652727.  

Gemeinnütziger freier Träger KJA

Die Katholische Jugendagentur Bonn gGmbH ist ein gemeinnütziger freier Träger der Jugendhilfe und über Bonn hinaus auch im Rhein-Sieg-Kreis sowie in Altenkirchen und der Region Euskirchen aktiv.

„Die KJA lebt, glaubt und mischt sich ein“ ist das Motto der Arbeit für Menschen zwischen sechs und 30 Jahren. Sie ist unter anderem Träger der Offenen Ganztagsschule (OGS) an zahlreichen Schulen im Rhein-Sieg-Kreis, unterhält Jugendzentren wie das Bauhaus in Troisdorf oder das Juze Deichhaus in Siegburg. In Troisdorf hat die KJA Anfang 2018 die Trägerschaft über den Abenteuerspielplatz Friedrich-Wilhelms-Hütte übernommen.

Ebenfalls im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis gehören die Villa Laurentius in Windeck und der Treffpunkt „Lukas zwo“ gegenüber der Servatiuskirche zu den Angeboten.

Trotz der katholischen Wurzeln betonen die Verantwortlichen, dass ihre Angebote unabhängig von Religion, Herkunft, Geschlecht oder Weltanschauung zugänglich sind.