BauarbeitenLauter Signalton an Bahnstrecke in Troisdorf stört Anwohner – Das ist der Grund

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Ein Warnsignal von der nahen Bahnlinie nervt seit etwa zwei Wochen Helmut Vierzigmann und seine Frau in Spich. Anders als bislang üblich, haben sie keine Mitteilung der Bahn über die Dauer der Baustelle bekommen.

Von der Bahn hört Helmut Vierzigmann in seinem Garten normalerweise nicht viel. Das ist seit kurzem anders.

Teils minütlich sei der durchdringende Signalton zu hören, berichten Anwohner. Die Bahn erklärt, was es mit dem Warnton auf sich hat.

Seit sechs Jahren wohnen Helmut Vierzigmann und seine Frau Marianne Scheel nun an der Spicher Heidenaustraße. Dass unmittelbar hinter der üppigen grünen „Wand“, die ihren Garten begrenzt, die Bahnlinie verläuft, sieht man nicht. Und das Geräusch der vorbeifahrenden Züge hören die beiden kaum noch. Anders ist das mit dem Geräusch, das seit etwa zwei Wochen viele Male am Tag – und in der Nacht – von der Bahnlinie herüberweht.

Teils minütlich, so hat es Vierzigmann in einer Mail an die Redaktion und die Deutsche Bahn formuliert, sei der Signalton zu hören. „In etwa tüteltüteltütel - tüteltüteltütel“, beschreibt er den Ton, der in der Realität weniger sanft klingt.

Warnsignal soll Bauarbeiter an der Bahnstrecke vor Zügen warnen

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„Man blendet das tagsüber aus“, erzählt Helmut Vierzigmann. Vor allem nachts aber sei es störend. Die Fenster des Schlafzimmers im ersten Stock bleiben dennoch offen, das werde sonst in der warmen Jahreszeit zu heiß. „Wir haben uns gewundert“, erzählt Marianne Scheel. In anderen Fällen seien die Nachbarn von der Bahn vorab informiert worden, wenn am Wochenende oder in der Nacht mit Lärm zu rechnen war. „Dann hatten wir einen Zettel im Briefkasten.“ Den sollten sie inzwischen auch bekommen haben, erklärte am Montag (29. Juli) eine Sprecherin der Bahn: Wegen eines „logistischen Fehlers“ hätten die Anwohner der Heidenaustraße zuvor keine Wurfpost erhalten.

Auch die Nachbarn hätten schon über den Signalton gerätselt, erzählt der 72-jährige Vierzigmann. „Ich habe versucht, das zu ergründen.“ Wie von Vierzigmann und seiner Familie vermutet, handelt es sich um ein Warnsignal, wie die Bahnsprecherin erklärte. Das automatische System, auch Rottenwarnanlage genannt, warne die Bauleute, die in direkter Nähe zu den Gleisen tätig sind, vor dem Herannahen eines Zuges. Dieser Warnton müsse für die Arbeiter über den Zugverkehr hinweg gut hörbar sein, erläuterte die Bahnsprecherin weiter. Daher sei der Signalton „sehr laut, passt sich jedoch der Umgebungslautstärke an“.

Bauarbeiten an der Bahnstrecke in Spich sollen bis zum 12. August

An der Wichtigkeit von Warnungen für die Sicherheit der Beschäftigten wollten sie keinesfalls rütteln, betonen die Spicher. Man könne sich eine Weile auf so etwas einstellen, sagt Ehefrau Marianne. Aber: „Man muss wissen, wie lange das so ist.“

Auch darauf gibt die Bahn eine Antwort: Die Baustelle in Spich ist Teil der Arbeiten zur Sanierung der Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt. Die Arbeiten haben am 16. Juli begonnen und sollen noch bis zum 12. August dauern.