Prinzenführer Robert Gall (l.) bei der Proklamation des Prinzenpaares 2017/18.
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Troisdorf – Eine Institution des Karnevals zieht sich zurück. Robert Gall war seit vielen Jahren mit Unterbrechungen Vizepräsident des Festausschusses Troisdorfer Karneval (FTK). Vor allem aber kennen ihn die Menschen als Prinzenführer der Troisdorfer Tollitäten. Diese Aufgabe hatte er, nach mehreren anderen Funktionen, 2011 übernommen. Mit seinem auffälligen Schnäuzer, den er inzwischen gestutzt hat, war er strenger Zeremonienmeister und wachte über pünktliches und korrektes Auftreten der jecken Majestäten.
Bei der kommenden Jahreshauptversammlung des FTK stehe er nicht mehr zur Verfügung, sagte er dieser Zeitung. Nachkarten wolle er nicht, aber es wird schon deutlich, dass sein Amt in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden ist.
„Als Tollität vertritt man im Karneval die Stadt Troisdorf in der näheren und weiteren Umgebung, hier war es meine Aufgabe, den richtigen Spagat zwischen Spaß, Party Stimmung und erforderlicher Präsentation zu finden und natürlich auch mal den Bierhahn zu schließen“, erklärte Gall, „Termine abzusprechen, zu planen, durchzuführen. Leider nicht immer im Einklang.“
1976 war er das erste Mal im Troisdorfer Karneval aktiv, im Alter von zehn Jahren ging er bei der Troisdorfer Leichtathletikgemeinschaft im Zug mit. In den 80er und 90er Jahren gehörte er als Zugteilnehmer zu den Troisdorfer Funkentötern, Mitglieder der Löschgruppe Mitte der Freiwilligen Feuerwehr.
Intensiver wurde das Engagement 2001, als er Gefolgeführer des Prinzenpaares Rolf und Gudrun Platvoet war. 2008 war er bei den Burgstürmern mit ihrem Prinzen Klaus Schmetkamp erneut Gefolgeführer. Als Vertreter des FTK begleitete er ab 2009 die Tollitäten, bevor er 2011 Prinzenführer wurde.
Zu seinen Erfolgen gehören die drei Besuche in der Karnevalssendung des früheren Lokalsenders Center TV mit mehreren Tollitäten. Sein persönliches Glanzlicht aber war 2020 der Besuch des Deutschen Bundestages in Berlin, wo die Troisdorfer Delegation Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesministern und Bundestagsabgeordneten begegneten, bevor die Pandemie die Jecken ausbremste.
