WeihnachtstraditionTausende Sternsinger sind in NRW unterwegs

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Sternsinger 2019

Sternsingerinnen und Sternsinger aus acht katholischen Pfarrgemeinden werden stehen in der Staatskanzlei in Hannover.

Aachen – Sie klingeln an den Haustüren, bringen Segen und bitten um Geld für Kinder in Not: In Nordrhein-Westfalen schwärmen in den nächsten Tagen wieder Tausende Sternsinger aus. Inhaltlich geht es bei der Aktion am Beispiel des Libanons um das Thema Frieden, wie das Kindermissionswerk in Aachen mitteilte. Schon vor der bundesweiten Eröffnung am Samstag in Osnabrück, werden die Bistümer Aachen und Köln am Freitag ihre Sternsinger aussenden. In Paderborn findet am 18. Februar eine Dankfeier im Dom statt.

Kindern soll bei der Aktion unter dem Motto „Frieden! Im Libanon und weltweit“ vermittelt werden, dass sie selbst zu einem friedlichen Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion beitragen können. Inzwischen würden auch Kinder anderer Religionen am Dreikönigssingen teilnehmen, aber man könne nicht von einem Trend sprechen, sagte der Sprecher des Werkes, Thomas Römer. 

Kindermissionswerk unterstützt weltweit Projekte

In den vergangenen fünf Jahren lag die Zahl der teilnehmenden Gruppen in NRW stabil bei rund 1900, wie Römer sagte – bei rund 1700 Pfarrgemeinden. Unabhängig von Zusammenlegungen mancher Pfarreien in der Vergangenheit seien an manchen Orten weiterhin eigene Gruppen unterwegs. Aber insgesamt müsse man sich schon mehr anstrengen, um Kinder zu motivieren. So werde die Aktionen mit einem „Sternsingermobil“ an Schulen und bei Veranstaltungen beworben. 

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Im vergangenen Jahr trugen die Kinder in NRW zum bundesweiten Sammelergebnis von über 50 Millionen Euro rund 12,7 Millionen Euro bei. In der Regel lassen es nur die Sternsinger in Bayern noch mehr in den Spendenbüchsen scheppern. Mit dem Geld unterstützt das Kindermissionswerk weltweit Projekte für Kinder und Familien auch anderer Konfessionen und Religionen. 

Sternsingen seit 2015 immaterielles Kulturerbe

Das Sternsingen zählt zu den ältesten katholischen Bräuchen. Es wurde 2015 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Nach Angaben des Kindermissionswerks ist es die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit – mit einem seit vielen Jahren steigenden Spendenergebnis. 

Besonders spannend dürfte das neue Jahr für eine Sternsingergruppe aus dem Ort Kohlscheid bei Aachen werden. Sie fährt zum Neujahrsgottesdienst mit Papst Franziskus am 1. Januar nach Rom. Im nächsten Jahr soll die bundesweite Eröffnung in Aachen stattfinden. Im Vorgriff darauf dürfe immer eine Gruppe aus dem Eröffnungs-Bistum des nächsten Jahres zum Papst nach Rom reisen, sagte Römer. (dpa)