Nach Pokal-AusFans des 1. FC Köln sehen wenige Lichtblicke – „Lieber mit Baumgart in die 2. Liga, als...“

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FC-Trainer Steffen Baumgart coacht seine Mannschaft im Fritz-Walter-Stadion, kann das Pokal-Aus gegen Kaiserslautern aber nicht verhindern.

FC-Trainer Steffen Baumgart coacht seine Mannschaft im Fritz-Walter-Stadion, kann das Pokal-Aus gegen Kaiserslautern aber nicht verhindern.

Der FC hängt nach zwei bitteren Pleiten in Folge in den Seilen. Das Gefühl kennen Kölner Fans allzu gut und kommentieren die prekäre Lage im Netz.

Der 1. FC Köln befindet sich nach dem Pokal-Aus gegen den 1. FC Kaiserslautern umso tiefer in der sportlichen Krise. Das Team von FC-Trainer Steffen Baumgart muss nun in der Bundesliga schnellstens in die Spur finden, um nicht vollends im Tabellenkeller festzuhängen. Am Samstag kommt der FC Augsburg nach Müngersdorf (4. November, ab 15:30 Uhr im Liveticker auf ksta.de).

„Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel“, hatte Baumgart nach der 0:6-Pleite in Leipzig ausgerufen. Eine Ansage, die zu denken gab, zumal sich der FC erst im Oktober der laufenden Saison befand.

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In Kaiserslautern zeigte sich der FC dann trotzdem über weite Strecken hochgradig verunsichert. Das Aufbäumen des Angeschlagenen erfolgte erst, nachdem die Kölner bereits mit 0:3 hinten lagen. Doch die Aufholjagd misslang.

Kölner Fan-Kritik im Netz fokussiert sich auf den FC-Kader

Die Fan-Kritik richtet sich nach einem solchen Rückschlag natürlich an alle Beteiligten. Spieler und Trainer bekommen unter diversen Posts des 1. FC Köln auf Instagram und Twitter ihr Fett weg. Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic sei „völlig von der Rolle und in Gedanken schon in Wolfsburg“, Kapitän Kainz mit seiner Rolle als Anführer „überfordert“, heißt es etwa unter dem Ergebnis-Post des 1. FC Köln auf Instagram.

Auch Stürmer Davie Selke konnte mit seinem unglücklichen Auftritt in Kaiserslautern keine neuen Fans für sich gewinnen. Stattdessen wurden die eingewechselten Offensivspieler Mark Uth und Jan Thielmann hervorgehoben: „Die Rückkehr von Jan Uwe und Uth sind die einzigen Lichtblicke“, heißt es zu den beiden Torschützen, die die Partie auf dem „Betze“ noch einmal spannend machen konnten.

Doch klar sei auch: „Wenn die besten Spieler 2 sind, die zusammen 16 Monate verletzt waren, sagt das leider viel aus“. Mit einer anderen Zahl verdeutlicht auch ein weiterer Fußball-Fan die sportliche Form beim FC: „Gegen Leipzig und Lautern 9 Gegentore, mehr brauch man nicht sagen.“

FC-Fan: „Ich gehe mit Baumgart lieber in Liga 2, als auch nur eine weitere Transferperiode mit Keller“

Kritik an Baumgarts Strategie, des unter allen Umständen offensiven Fußballs, kommt ebenfalls auf, findet aber so gut wie keinen Anklang. Vielmehr richtet sich die Wut der Fans wie schon seit Beginn der Saison weiter auf die Zusammenstellung des Kaders durch Sport-Geschäftsführer Christian Keller. „Ich wiederhole mich sehr gerne. Ich gehe mit Baumgart lieber in Liga 2, als auch nur eine weitere Transferperiode mit Keller“, schreibt ein User. Der Kommentar wird häufiger gelobt als alle anderen unter dem Post.

Zudem liest sich immer öfter die Sorge vor einem erneuten Abstieg ins Unterhaus der Bundesliga. Optimistische Einwürfe finden sich vereinzelt, Gefühle der Angst um den Verein überwiegen, wie etwa in diesem Kommentar: „Ich mach kein Geheimnis daraus, nach dem 3:0 für Lautern flossen Tränen, weil ich nicht weiß, wie es weitergehen soll. Schulden, drohende Transfersperre und drohender Abstieg?“

FC-Geschäftsführer Christian Keller verteidigt Kölner Kader

Keller selbst hatte sich nach dem Aus äußerst enttäuscht den Fragen der Journalisten gestellt, dort seinen Kader erneut verteidigt. „Dass wir verloren haben, hatte nichts mit der Qualität in den Beinen zu tun, der eine oder andere hat sicherlich zu viel nachgedacht“, erklärte der 46-Jährige zu den Gründen für das erneut frühe Pokal-Aus..

Seine Analyse: „Ohne die Leistung des Gegners geringschätzen zu wollen: Als Bundesligist musst du dich in diesem Spiel definitiv durchsetzen. Wir sagen oft: Der Gegner hat eine höhere Qualität als wir. Gegen Kaiserslautern war es sicherlich so, dass wir die individuell klar besser besetzte Mannschaft auf dem Platz hatten. Das habe ich aber lange nicht gesehen. Kaiserslautern hat sehr viele Räume angeboten – am Schluss hat man gesehen, wie es geht. Auch mit zehn Mann waren wir besser als in den ersten 65 Minuten“. (oke)