Kommentar zum 1. FC KölnBaumgart hat beim FC eine neue Kultur etabliert

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Steffen Baumgart leidet in Dortmund mit seiner Mannschaft. 

Köln – Zu viele Blumen wollte Steffen Baumgart am Samstag in Dortmund dann doch nicht überreicht bekommen, nicht für eine 0:2-Niederlage bei ersatzgeschwächten und derzeit vollends ausgelaugten Dortmundern.  Bei allem, was am Samstag im Signal-Iduna-Park Hoffnung machte, blieb die Enttäuschung der Niederlage. Kein Sportler verliert gern.

Berechtigte Zuversicht

Wenn allerdings sogar der Trainer des Gegners feststellt, man sei in allem besser gewesen, was mit Fußball zu tun hatte, ist Zuversicht gerechtfertigt. Es gibt erstaunlich wenige Mannschaften in der Fußball-Bundesliga, die einen Plan haben, was sie mit dem Ball anfangen wollen. Der 1. FC Köln ist eine davon. Dass die Mannschaft vor 67 000 Zuschauern bei einem Champions-League-Teilnehmer zum Ende einer Englischen Woche in der Lage war, ihren Fußball ohne Einschränkung auf den Platz zu bringen, war ein erneuter Beleg dafür, dass Baumgart und seine Kölner bereits große Fortschritte gemacht haben.

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Der Trainer spricht oft von dem Weg, auf dem er sich mit seinen Leuten befindet, das tun die meisten seiner Kollegen. Was Baumgart allerdings ausmacht, ist sein klarer Befund: Es gab einen Startpunkt, es gibt Ziele. Und es gibt eine realistische Einschätzung darüber, wie weit man schon gekommen ist.   Trotz der Niederlage in Dortmund hält sich der FC von den Abstiegsplätzen fern, steht im Pokal-Achtelfinale. Der Trainer kann es sich angesichts dieser Erträge leisten, über das Missverhältnis zwischen Leistung und Ergebnissen zu klagen. Als Tabellenletzter dürfte er das nicht.

Köln in Zwischensaison

Möglicherweise befindet sich Köln in einer Zwischensaison: Ein Trainer macht aus einer Mannschaft, die in der 86. Minute des letzten Spieltags noch direkt abgestiegen war, nicht innerhalb eines halben Jahres einen  Anwärter auf das internationale Geschäft. Das braucht Zeit.

Allerdings hat Köln nicht nur einen fußballerischen Ansatz entwickelt, der wichtiger ist als jede kurzfristige Punkteausbeute. Baumgart lebt zudem eine Kultur vor, die zu einem emotionalen Verein wie Köln passt – die eigentlich ohne Alternative sein sollte: Wer vor zigtausenden Menschen Fußball spielt, sollte etwas zu bieten haben. Dieses Selbstverständnis hat der 1. FC Köln in den ersten zehn Bundesligaspielen unter Baumgarts Verantwortung etabliert. Und damit eine Basis gelegt, auf der Größeres entstehen kann.