Bayer 04 in der KriseLeverkusen unterliegt Leipzig im Spitzenspiel 0:1

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Christopher Nkunku (links) erzielt den Siegtreffer.

Leipzig/Leverkusen – RB Leipzig hat im Rennen um die Champions-League-Plätze drei Big Points erzielt und Verfolger Bayer 04 Leverkusen distanziert. 

Das Wichtigste zuerst

Bayer 04 Leverkusen hat das Topspiel des 19. Spieltages bei RB Leipzig 0:1 verloren. Es war die fünfte Niederlage in den letzten sieben Bundesliga-Spielen, in denen nur ein Sieg gelang. Der Werkself droht nach den Sonntagsspielen der Fall aus der Champions-League-Region. Dass sie noch im Dezember Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga war, ist fast vergessen.

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Das Tor

In der 51. Minute schien Nkunku den Ball im Strafraum bereits verloren zu haben. Eingerahmt von Wirtz und Tapsoba hob der Franzose das Spielgerät in den freien Raum, drehte sich an den Gegnern vorbei und schoss unhaltbar für Bayer-Torhüter Lukas Hradecky ein. Ein schöner, aber bei etwas mehr Leverkusener Entschlossenheit in seiner Verteidigung vermeidbarer Treffer.

Das war gut

Bei beiden Mannschaften die grimmige Entschlossenheit, mit der sie um die Hoheit im Mittelfeld kämpften. Keiner war sich für einen Weg zu schaden, keiner scheute einen harten Zweikampf. In der ersten Halbzeit schwebten viele Spieler in höchster Verletzungsgefahr. Immerhin hat es keinen erwischt. Das war auch noch gut, obwohl Schiedsrichter Harm Osmers die Leine so lang ließ, dass die Emotionen am Ende der ersten Halbzeit fast außer Kontrolle geraten wären.

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Das war schlecht

Bayer 04 opferte für seine defensive Stabilität mehr von seinem spielerischen Potenzial als die Leipziger, die einem Tor immer näher waren als ihre Gäste, die ihr Spielsystem auf den Kopf stellen mussten. Es kommt selten vor, dass eine Mannschaft wie Bayer 04 an diesem Abend ein Spiel mit null echten Mittelstürmern beginnt und mit zweien beendet. Dass unter dem Strich eine einzige große Chance für die Werkself stand, war kein gutes Zeugnis für das Offensivspiel von Bayer 04.

Mann des Spiels

Christopher Nkunku. Schon in der ersten Halbzeit war der französische Nationalspieler größter Unruheherd seiner Mannschaft und hätte mit etwas mehr Glück treffen können. Sein Tor war der Ausdruck purer individueller Klasse und Entschlossenheit. Es folgte der Logik dieses Spiels, das solch eine Aktion über seinen Ausgang entscheiden würde. Und es war klar, dass eine außergewöhnliche Anstrengung dazu nötig sein würde.

Moment des Spiels

Der könnte sich schon vor Spielbeginn ereignet haben. Vielleicht der Moment, in dem sich Trainer Peter Bosz dazu entschied, auf einen klassischen Mittelstürmer zu verzichten und den Flügelstürmer Leon Bailey in die Sturmzentrale zu schicken, wo er vom überragenden Dayot Upamecano auf eine Weise dominiert wurde, wie man sie selten sieht in einem Spitzenspiel der Bundesliga. Der Franzose zeigte, warum ihn der FC Bayern und andere Top-Klubs für 45 Millionen Euro Ablöse verpflichten wollen. Er gewann tatsächlich jeden Zweikampf in der Luft und am Boden.

Das sagen die Trainer

Julian Nagelsmann (Leipzig): „Es war ein sehr intensives Spiel. Das war klar, dass es so werden würde und ich finde es grundsätzlich gut. Wir haben in der ersten Halbzeit im hohen Pressing viele Ballgewinne gehabt, dann wollten wir kompakter stehen. Und nach dem Tor haben wir leidenschaftlich verteidigt. Wir hätte aber die Konter besser ausspielen und mehr Tore erzielen können. So war es am Ende sehr eng, vor allem, weil der Gegner eine hohe Qualität mit viel Schnelligkeit hat.“

Peter Bosz (Bayer 04): „Es war viel drin in diesem Spiel, aber guter Fußball war nicht drin. Wir sind schwer reingekommen. Dann wurde es besser. In der zweiten Halbzeit waren wir auf Augenhöhe, ohne gut Fußball zu spielen. In solch einem Topspiel bekommt man nicht 15 Top-Chancen. Die wenigen, die man kriegt, muss man reinmachen. Am Ende können oder müssen wir noch das Tor zum 1:1 machen. Wir waren heute nicht chancenlos.“