Stars, Modus, NiveauDAZN sichert sich TV-Rechte – So läuft die Saudi Pro League

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Cristiano Ronaldo betritt das Spielfeld vor seinem Pflichtspiel-Debüt für Al-Nassr.

Cristiano Ronaldo betritt das Spielfeld vor seinem Pflichtspiel-Debüt für Al-Nassr.

Welche Deutschen wirken mit? Wie sind Modus und Niveau? Die wichtigsten Infos zur umstrittenen Millionen-Liga.

DAZN hat sich die Übertragungsrechte an der saudischen Fußball-Profiliga gesichert. Nach SID-Informationen wird das Streaming-Portal in der am Freitag beginnenden Saison ausgewählte Partien der Klubs von Cristiano Ronaldo, Karim Benzema oder Sadio Mané zeigen.

Im Eröffnungsspiel empfängt Al-Ahli mit dem deutschen Trainer Matthias Jaissle Al-Hazem. Antworten auf die wichtigsten Fragen zur viel diskutierten Millionen-Liga.

Die wichtigsten Infos vor dem Saisonstart der Saudi Pro League

Was ist die Saudi Pro League?

Die Saudi Pro League wurde zur 1976 als oberste Spielklasse und erste Profiliga Saudi-Arabiens gegründet. Rekordmeister ist Al-Hilal aus der Hauptstadt Riad mit 18 Titeln, amtierender Champion Al-Ittihad aus Dschidda.

Nach welchem Modus wird gespielt?

Zur Saison 2023/24 wurde die Liga auf 18 Teams erweitert. Diese ermitteln in Hin- und Rückrunde bis zum 27. Mai 2024 ihren Meister, die letzten drei Teams steigen ab.

Welches sind die Stars der Liga?

Dank der Multimillionen-Investionen konnten zahlreiche prominente Fußballer nach Saudi-Arabien gelockt werden - die meisten sind über 30 Jahre alt. Die größten Namen: Cristiano Ronaldo (38), Sadio Mané (32/beide Al-Nassr), Karim Benzema (35), N'Golo Kante (32/beide Al-Ittihad), Jordan Henderson (33/Al-Ettifaq), Riyad Mahrez (32/Al-Ahli). Auch die Trainerbänke sind hochkarätig besetzt, unter anderem mit Steven Gerrard (Al-Ettifaq), Jorge Jesus (Al-Hilal) und Slaven Bilic (Al-Fateh).

Welche Deutschen sind dabei?

Nach aktuellem Stand nur zwei: Al-Hilal kaufte Trainer Matthias Jaissle (35) kurz vor Saisonstart aus seinem Vertrag bei RB Salzburg heraus. Und Abwehrspieler Robert Bauer (28), früher unter anderem bei Werder Bremen, hat sich Außenseiter Al-Tai angeschlossen.

Wie ist das Niveau der Liga?

Bislang teilte sich die Saudi Pro League den Status als stärkste Liga Asiens mit der japanischen J-League und - mit Abstrichen - der südkoreanischen K-League. Aus diesen drei Wettbewerben stammte in den vergangenen sieben Jahr stets der Sieger der AFC Champions League, deren Rekordgewinner Al-Hilal ist. Nach der Flut an Neuzugängen dürfte die Saudi Pro League die alleinige Nummer eins des Kontinents sein.

Was ist der Höhepunkt der 1. Spieltags?

Das Duell zwischen Al-Ettifaq und Al-Nassr am Montag, eine Art „Legenden-Spiel“ des FC Liverpool: Die frühere Reds-Ikone Gerrard als Trainer und der langjährige Liverpool-Kapitän Henderson treffen mit Al-Ettifaq auf Al-Nassrs Neuerwerb Mane. Und, natürlich: Bei den Gästen ist auch Cristiano Ronaldo dabei.

Warum ist die Liga umstritten?

In Kurzform: Der Fußball gehört in Saudi-Arabien zum staatlichen Konzept des „Sportswashing“, einer Methode, durch pompöse Veranstaltungen nach westlichem Vorbild von Menschenrechtsverletzungen abzulenken. Saudi-Arabien, dem Unterdrückung in ethnischer und religiöser Hinsicht sowie im Hinblick auf sexuelle Orientierung und Identität vorgeworfen wird, hat laut Menschenrechts-Organisationen in den vergangenen zwei Jahren rund sechs Milliarden Euro in Sportswashing investiert. (oke, mit SID)