Ex-BundestrainerAbfindung und Abschied auf kleiner Bühne für Joachim Löw

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Flick und Löw

Der damalige Bundestrainer Joachim Löw (r) und sein damaliger Assistent Hans-Dieter Flick jubeln beim Halbfinalspiel Brasilien-Deutschland bei der WM 2014.

Wolfsburg – 135 Tage nach seinem letzten Spiel als Bundestrainer wird Joachim Löw am Donnerstag offiziell verabschiedet. Sein ursprünglicher Vertrag beim DFB war allerdings noch bis 2022 gültig. Die Sport Bild berichtet, Löw soll nun eine Abfindung von etwas mehr als einer Million Euro erhalten haben.

Eine Klausel soll es ermöglicht haben, Dass der DFB und Löw ihre Zusammenarbeit nach jedem Turnier vorzeitig beenden konnten. Für diesen Fall war eine eine Abfindung festgeschrieben worden, heißt es.

Der damalige Nationalcoach gab seinen Abschied aber schon vor der EM bekannt und wird somit wohl auf Geld verzichtet haben. Löw sei es wichtig gewesen, dass auch seine Co-Trainer um Andreas Köpke gut wegkommen, heißt es weiter.

Abschied auf kleiner Bühne

Löw wird beim sportlich unbedeutenden WM-Qualifikationsspiel am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) in der Autostadt unmittelbar vor dem Abspielen der Nationalhymnen geehrt. Spieler, Trainer, Betreuer und andere Weggefährten aus 17 Jahren im DFB-Team werden ihm Spalier stehen. Auf den Leinwänden soll ein emotionaler Film laufen - angeblich ohne staatstragende Klänge. „Die richtige Musik ist der Applaus von den Fans“, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff: „Ich glaube, das ist das Schönste, was er dann hören will.“

Die VfL-Arena ist mit 26.000 Zuschauern ausverkauft, wobei ein bisschen nachgeholfen werden musste. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und sein Ausrüster adidas verschenken beim letzten Heimspiel des Jahres an jeden Stadionbesucher ein DFB-Trikot der Größe L.

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Dass manche in der Aktion auch eine Art Verzweiflung sehen, das verhältnismäßig kleine Stadion überhaupt voll zu bekommen, wissen sie beim DFB. Aber es gebe „kein Spiel und kein Stadion, das die angemessene Bühne darstellen würde, um so einen erfolgreichen Trainer zu verabschieden“, sagte Rio-Weltmeister Benedikt Höwedes, inzwischen Bierhoffs Assistent im Teammanagement der Nationalmannschaft. Auch Bierhoff selbst wehrte sich gegen den Vorwurf, der beste Zeitpunkt für eine Verabschiedung von Löw und dessen Assistenten Andreas Köpke und Thomas Schneider sei verschlafen worden. Man habe den Neustart von Flick nicht überlagern und Löw den selbst gewollten Abstand geben wollen. Zudem seien die Ränge coronabedingt im Spätsommer noch nicht voll gewesen. (oke, sid)