Neuer Goalie beim KECWarum Justin Pogge ins Anforderungsprofil der Haie passt

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Der neue KEC-Goalie Justin Pogge im Berliner Trikot

  • Die Kölner Haie haben seit Kurzem einen neuen Goalie: Justin Pogge wird beim KEC künftig das Tor hüten.
  • Inzwischen ist der kanadische Eishockey-Keeper in Köln angekommen und hat das erste Training mit seinen neuen Mitspielern hinter sich.
  • Was der Goalie über seinen Wechsel sagt, wie er Europa erlebt und warum er ins Anforderungsprofil der Haie passt.

Köln – Vor ein paar Tagen saß Justin Pogge noch auf der Dachterrasse seiner Schwiegereltern in der Nähe von Los Angeles. Und sandte von dort eine Grußbotschaft an die Fans seines neuen Vereins Kölner Haie.

Wenige Tage später steht der kanadische Eishockey-Torhüter im Deutzer Trainingszentrum, bekleidet mit einem T-Shirt des KEC, und hat seine ersten Einheiten auf dem Eis mit einigen seiner Kölner Teamkollegen hinter sich.

Pogge froh, in Köln zu sein

„Es ist toll hier zu sein“, sagt Pogge, der am Samstag mit seiner Frau Christina und dem zweieinhalbjährigen Sohn in Frankfurt landete. „Ich kenne Deutschland ein bisschen, weil ich in Berlin gespielt habe.“ Seinen amerikanischen Wohnsitz hat er in Palm Springs, in der Heimat seiner Frau. Das Leben dort sei „zu schnell“, und es sei  zu heiß, findet er. In Deutschland lebe es sich entspannter – und: „Wir vermissen Europa, wenn wir länger weg sind.“

Pogge ist der erste nordamerikanische Haie-Profi, der nach dem Sommerurlaub in Köln eingetroffen ist. Seine Frau erwartet im Oktober das zweite Kind, deshalb die frühe Reise. Die Einreise nach Deutschland klappte problemlos, da Pogge einen negativen Coronatest vorwies und die Haie ihn mit allen nötigen Papieren ausgestattet hatten.

Goalie kennt Europa

Pogge spielt seit 2012 in Europa, er war in Italien, Schweden und der Slowakei aktiv. Die Eisbären verstärkte er von Dezember bis März. In Köln hat Pogge einen Vertrag für zwei Jahre unterschrieben. Trainer Uwe Krupp nahm im Frühjahr Kontakt zu ihm auf, da die Haie einen Nachfolger für den Schweden Gustaf Wesslau suchten, der fünf Jahre lang KEC-Goalie war.

Torwartcoach Jonas Forsberg hatte ein Profil  erstellt, das Pogge von allen Kandidaten am besten erfüllte. „Wir haben schon eine Zeit lang miteinander gesprochen“, berichtet Pogge. „Aber es hing lange alles in der Luft.“

Corona sorgt für Komplikationen

Es ist eine komplizierte Zeit. Aufgrund der Coronavirus-Krise hat die DEL ihren Saisonstart vom 18. September auf den 13. November verschoben. Da noch nicht klar ist, ob dann Spiele mit Zuschauern erlaubt sein werden, was für die DEL-Klubs von existenzieller Bedeutung ist, kann zwar niemand versprechen, dass der angepeilte Saisonstart eingehalten wird.

Die Vereine arbeiten trotzdem auf das Datum hin. Und da die Haie unbedingt einen erfahrenen Torhüter benötigen, um ein konkurrenzfähiges Team aufzubieten, schlossen sie in der vergangenen Woche den Vertrag mit Pogge ab. „Ich hatte in den letzten Monaten viele Telefongespräche mit Uwe Krupp“, erzählt Pogge, „er hat mir gesagt, dass er mich haben will, und ich habe ihm vertraut.“

Pogge ist groß und spielt mit

Der Kanadier, der 2006 Junioren-Weltmeister mit der Auswahl seines Landes war, ist 1,95 Meter groß, er pflegt einem aggressiven Spielstil und ist ein mitspielender Eishockey-Torhüter, der viel mit den Verteidigern kommuniziert. „Das ist am Anfang für sie etwas anders, aber daran gewöhnen sie sich“, meint Pogge, der seinen deutschen Torwartkollegen Hannibal Weitzmann (24) schon kennengelernt hat: „Er ist sehr gut in Form, ein starker Junge“, urteilt er.

Der Plan des KEC sieht vor, dass Pogge die Nummer eins im Tor ist und Weitzmann, der in der vergangenen Saison 24 DEL-Spiele absolvierte, ihn regelmäßig ablöst. „Es ist wichtig ein gutes Goalie-Tandem zu haben“, sagt Pogge. „Es ist auch wichtig, dass sich die Torhüter gut miteinander verstehen, denn es ist eine besondere Position und wir reden über Sachen, über die wir mit sonst niemandem reden.“

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Die Haie benötigen noch mindestens zwei neue Stürmer und einen Verteidiger. Diese Transfers sollen aber erst abgeschlossen werden, wenn sicher ist, dass es im November auch losgeht.