Knappe Niederlage gegen DEGKEC-Torwart Wesslau patzt im Derby

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Haie DEG 3.1.

KEC-Profi Kevin Gagne (l.) in Aktion.

Köln – Die Lanxess-Arena war am Freitag ausverkauft, 18.600 Zuschauer wollten das rheinische Eishockey-Derby zwischen Köln und Düsseldorf sehen – und das in einer DEL-Hauptrunden-Begegnung und nicht etwa in den Playoffs. Es war alles angerichtet für ein großartiges Derby, die Haie-Profis taten sich vor dieser erstaunlich großen Kulisse jedoch sehr schwer und verloren das Spiel mit 1:2 (0:1, 0:0,1:1). Der Düsseldorfer Siegtreffer von Maxi Kammerer in der 58 Minute wurde durch einen Patzer von KEC-Torhüter Gustaf Wesslau möglich.

„Wir haben viel Druck gemacht, schade, dass wir verloren haben. Wir hätten eigentlich den Sieg verdient“, meinte Haie-Stürmer Sebastian Uvira nach der dritten Niederlage der Haie in Serie. Die ersten beiden Saisonbegegnungen gegen die DEG hatte der KEC jeweils mit 4:1 gewonnen.

Geldstrafe für Haie-Coach Mike Stewart

Vor dem Spiel hatte die Liga bekannt gegeben, dass Haie-Coach Mike Stewart eine Geldstrafe zahlen muss – wegen unsportlichen Verhaltens. Gemeint war Stewarts Tirade gegen die Schiedsrichter nach dem 4:5 n.P. des KEC gegen Mannheim am vergangenen Montag. Erstaunlicherweise kam Adler-Coach Pavel Gross, der ebenfalls heftig über die Referees geschimpft hatte, unbestraft davon.

Falls Stewart sich darüber geärgert haben sollte, so wurde seine Laune weiter strapaziert, als das Derby begann. „Wir wollen aggressiv spielen, müssen aber geduldig bleiben“, lautete die Ansage des Kanadiers ans Team. Das war leichter gesagt als getan. Die Düsseldorfer starteten konzentrierter als die nervösen Haie, die zwar zunächst eine gute Torchance durch Ben Hanowski hatten, dann aber hintereinander zwei Zweiminuten-Strafen kassierten.

DEG geht verdient in Führung

Die Unterzahl überstanden Stewarts Profis noch ohne Gegentreffer, doch bei Gleichzahl markierte Bernhard Ebner mit einem Schuss von der blauen Linie das 1:0 für die DEG (14.), Wesslau sah den leicht abgefälschten Puck zu spät. Die Gäste-Führung war verdient, denn den Haien gelang im ersten Drittel sehr wenig. Ab dem zweiten Drittel machten sie den Düsseldorfern das Leben jedoch schwerer, 37:22 sollte die Torschuss-Statistik aus Sicht der Kölner am Ende lauten.

Das zweite Drittel begann zwar mit einer Strafe gegen Hanowski, aber auch die dritte Unterzahl brachten die KEC-Profis ohne Schaden hinter sich und erkämpften sich im Anschluss Spielanteile und Tormöglichkeiten. Die Düsseldorfer konnten zwar nur fünf Verteidiger aufbieten, ihre Defensive war trotzdem so stabil, dass die Kölner Angreifer keine Lücken fanden.

Kölner Powerplays führen nicht zum Erfolg

Auch in zwei Kölner Powerplays brachten die Haie den Puck nicht an Mathias Niederberger im DEG-Kasten vorbei. In der 34 Minute beging Wesslau eine Glanztat, als er einen Schuss von Nicholas Jensen abwehrte, der, von der Strafbank kommend, einen Konter gefahren hatte. „Wir müssen geduldig bleiben und zusehen, dass wir den Ausgleichstreffer machen“, sagte KEC-Verteidiger Colin Ugbekile nach den zweiten 20 Minuten.

Zu Anfang des Schlussdrittels scheiterte Colby Genoway an Niederberger. Und es folgte ein Kölner Powerplay, in dem die Haie zwar einigen Druck machten, allerdings nicht flink genug spielten, um die DEG-Defensive zu knacken und Niederberger zu überwinden.

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Und dann fiel doch das Tor für den KEC, erzielt vom Kämpfer Alexander Oblinger, der die Scheibe aus kurzer Distanz zum 1:1 in den Winkel lupfte (49.). Fast hätte Freddy Tiffels danach per Kontertreffer das 2:1 geschossen, doch Niederberger parierte. 122 Sekunden vor Ende dann der Schock für den KEC: Mit einem harmlosen Schüsschen gelang Kammerer das 2:1 für Düsseldorf, ein Tor, das Wesslau hätte vereiteln müssen.

Kölner Haie: Wesslau – Gagné, Mo. Müller -Zerressen, Kindl -Ugbekile, D. Tiffels – Hanowski, Smith, Akeson - Uvira, Genoway, Bast - Ma. Müller, Matsumoto, F. Tiffels – Dumont, Sill, Oblinger. – Zuschauer: 18.600. – Schiedsrichter: Rohatsch, Kohlmüller. – Strafminuten: Köln 6/Düsseldorf 6. – Tore: 0:1 Ebner (13:13), 1:1 Oblinger (48:45), 1:2 Kammerer (57:58).