1:4 in SchwenningenKölner Haie brechen nach Führung im zweiten Drittel ein

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Die Kölner Haie um Louis-Marc Aubry (vorne) verloren in Schwenningen im zweiten Drittel den Faden und dann mit 1:4 das Spiel.

Die Kölner Haie um Louis-Marc Aubry (vorne) verloren in Schwenningen im zweiten Drittel den Faden und dann mit 1:4 das Spiel.

Am 44. DEL-Spieltag verliert der KEC mit 1:4 in Schwenningen und somit wichtige Punkte im Kampf um einen Playoff-Platz.

Die Kölner Haie befinden sich in der entscheidenden Phase der DEL-Hauptrunde, in der jeder Punkt im Kampf um die Playoff-Range eins bis sechs zählt. Schließlich liegen die Teams sehr eng beieinander. Umso schmerzlicher ist es für die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp, dass sie am Sonntag, dem 44. von 52 Spieltagen, in Schwenningen einen Einbruch erlitt und die Partie bei einem der direkten Rivalen um die Qualifikation für die Endrunde mit  1:4 (1:0, 0:3, 0:1) verlor – und zwar verdient, ihre Leistung war, abgesehen von einer schwungvollen Anfangsphase, defensiv schwach und kraftlos.

„Wir hatten ein gutes erstes Drittel, danach haben wir uns nicht mehr so unterstützt wie vorher. Sie haben unsere Fehler genutzt und gezeigt, dass sie ein starkes Heimteam sind“, sagte der geknickte KEC-Verteidiger Nick Bailen bei „Magenta Sport“.

Kölner Haie: KEC geht 1:0 in Führung – und bricht im zweiten Drittel ein

Anfänglich hatte es gut für die Kölner ausgesehen. Ausgestattet mit dem Selbstbewusstsein, das sie am Freitag beim 5:1 in Augsburg gewonnen hatten, starteten sie dominant. Zum Erfolg bei den Panthern hatte die Reihe mit Alexandre Grenier, Gregor MacLeod und Justin Schütz vier Treffer beigesteuert, und auch Sonntag setzten sich die drei Angreifer sofort gefährlich in Szene. Bei einem Konter in der 12. Minute passte MacLeod auf Schütz – und der traf zum 0:1, der 22. Saisontreffer des 23-Jährigen. Danach kam Schwenningen besser ins Spiel und zu ein paar Torchancen, die Goalie Tobias Ancicka, der sein 100. DEL-Spiel absolvierte, aber noch sicher parierte.

„Es ist ein super Gefühl und macht Riesenspaß“, sagte Schütz, noch guter Dinge, nach dem ersten Abschnitt. Er monierte aber auch, dass sein Team nach der Führung das Momentum hergegeben habe. Und sie holte es sich im ganzen Spiel nicht zurück. Die Gastgeber gewannen fortan mehr Zweikämpfe, spielten aggressiver im Forechecking, ließen den Haien keinen Raum, um ihre Angriffe aufzuziehen, und vor Joacim Erikssons Tor räumten sie alles ab.

Auf der anderen Seite machte sich bemerkbar, dass den Haien zwei routinierte Verteidiger fehlten, der gesperrte Patrick Sieloff und der verletzte Andrej Sustr. Zwei der drei Gegentore, die im Mittelabschnitt fallen sollten, ging jeweils halbherziges Abwehrspiel des KEC voraus. Nachdem die Haie in Überzahl ins zweite Drittel gestartet waren und Jason Bast nach dem Überzahlspiel fast das zweite Kölner Tor geschossen hatte, folgte der Einbruch. Das 1:1 gelang Chris Brown, der so viel Raum hatte, dass er ungestört vor Ancicka abziehen konnte (25.).

Das 2:1 war ein Treffer der „Ausgerechnet“-Kategorie: Sebastian Uvira, der von 2015 bis 2022 ein Hai war, schoss aufs Tor, Ancicka wehrte ab, erwischte den Puck aber so, dass er über ihn ins Tor flog (3:1). Fünf Minuten später folgte das 3:1, erzielt von Zach Senyshyn, der, nachdem Schwenningen ein Bully gewonnen hatte, unbedrängt abziehen durfte. Die Kölner schauten zu.

Das Schlussdrittel ist in dieser Saison in der Regel das stärkte der Haie, in Schwenningen machten sie jedoch genauso unkonzentriert weiter wie zuvor. Brown wurde vor Ancicka wieder nicht gestört, als er einen Abpraller zum 4:1 abstaubte (43.). Damit war die Begegnung praktisch schon verloren für die Kölner, die zwar ein paar Sachen versuchten, aber keinen Zugriff mehr aufs Spiel bekamen. Am Ende hatte man den Eindruck, dass sie froh waren, es ohne weitere Gegentreffer überstanden zu haben.

Die DEL pausiert nun wegen eines Länderspiel-Turniers der U25 in der Slowakei. Ihren nächsten Auftritt haben die Haie am 13. Februar, dem Karnevalsdienstag, um 19.30 Uhr in der Lanxess-Arena gegen die Iserlohn Roosters.

Kölner Haie: Ancicka - Sennhenn, Dietz – Bailen, Austin – Aichinger, Müller – Storm, Aubry, Kammerer – Grenier, MacLeod, Schütz – Bast, McIntyre, Wohlgemuth – Hänelt, Proft, van Calster – Lindner. Zuschauer: 5069. – Schiedsrichter: Palkövi, Schrader. – Strafminuten: Schwenningen 6/Köln 4. – Tore: 0:1 Schütz (11:24), 1:1 Brown (24:04), 2:1 Uvira (30:43), 3:1 Senyshyn (35:45), 4:1 Brown (42:11).