Siegesserie beendetKölner Haie kassieren 2:3-Heimniederlage gegen Wolfsburg

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Fans verfolgen die Partie der Kölner Haie.

Fans verfolgen die Partie der Kölner Haie.

Der KEC legt am Donnerstag vor 14.631 Zuschauern in der Lanxess-Arena zwar eine Aufholjagd hin, unterliegt den Grizzlys aber mit 2:3.

In ihrem letzten DEL-Heimspiel vor Weihnachten, dem mit zweiten Duell Wolfsburg innerhalb von 23 Tagen, wollten die Haie ihre Fans am Donnerstag mit einem Sieg bescheren - und Wiedergutmachung leisten für das 1:5, das sie Ende November kassiert hatten. Doch daraus wurde nichts. Vor 14.631 Zuschauern in der Lanxess-Arena legten die Haie zwar, nachdem Wolfsburg in der Schlussphase den Goalie hatte wechseln müssen, einen starken Endspurt hin, sie verloren die Partie trotzdem mit 2:3 (0:1, 0:1, 2:1). Es war die erste Niederlage des KEC nach zuvor vier Erfolgen in Serie. „Wir haben von der Taktik her im Großen und Ganzen ganz gut gespielt, aber mit viel zu wenig Emotion. Am Ende haben wir uns gut aufgebäumt, aber wenn man mit drei Toren hinten ist, dann ist es schwierig“, sagte Haie-Stürmer Tim Wohlgemuth bei „Magenta Sport“.

Im KEC-Tor stand wie in den letzten Spielen der 22-jährige Tobias Ancicka. Durch die Torhüter-Maske konnte man Veilchen unter seinen Augen sehen, Folgen des Goalie-Fights, den er sich am Sonntag beim 4:2 gegen Nürnberg mit seinem Kollegen Niklas Treutle geliefert hatte. Waren die Haie beim Sieg gegen die Ice Tigers schon nach 20 Sekunden in Führung gegangen, so lief das Duell mit den vom ehemaligen Kölner Trainer Mike Stewart gecoachten Grizzlys  von Beginn an weniger günstig für sie.

Kölner Haie mit Problemen im Spielaufbau

Die Gäste hatten schon einen guten Start und nutzten in der neunten Minute, als Andreas Thuresson wegen Spielverzögerung auf der Strafbank saß, das erste Powerplay des Spiels zur Führung. Justin Feser wurde vor Ancickas Tor angespielt – und tunnelte den Haie-Goalie. Die Wolfsburger störten den Spielaufbau des KEC mit hartem Einsatz, so taten sich die Haie schwer, ihre offensive Kraft zu entfalten. Es war überhaupt ein wenig die Luft aus ihrem Spiel heraus – nach dem Spektakel vom Sonntag.

In der 16. Minute gelang ihnen ein erster guter Angriff, Thuresson spielte zu Maxi Kammerer, der an Gästegoalie und Ex-Hai Hannibal Weitzmann scheiterte. Kammerer kassierte kurz darauf eine Strafe, daraus ergab sich eine gute Unterzahlchance für Justin Schütz, Weitzmann klärte aber im letzten Moment.

Es war ein zäher Kampf, den die Haie an diesem Abend führen mussten, es sprang kein Funke über. Die Stimmung auf den Rängen war, anders als am Sonntag, die meiste Zeit eher verhalten. Und es wurde nicht besser, als am Anfang des zweiten Drittels Moritz Müller und Alexandre Grenier nacheinander auf die Strafbank geschickt wurden, woraus für Wolfsburg eine gut einminütige, doppelte Überzahl resultierte. Und wieder nutzten die Grizzlys den Vorteil, ihr Kapitän Spencer Machacek erzielte das 2:0 (26.). Das Spiel war in dieser Phase sonst weitgehend ausgeglichen, die Haie hatten auch Torchancen, doch weiter kein Glück im Abschluss.

Aufholjagd der Haie kommt zu spät

Zu Beginn des Schlussdrittels verhinderte Jan Luca Sennhenn zunächst ein drittes Tor der Grizzlys, als er auf der Linie klärte, nachdem den Kölnern ein Fehlpass im Spielaufbau unterlaufen war. Es vergingen aber nur zwei Minuten, da war es so weit: Wolfsburg traf erstmals bei Gleichzahl, und zwar so: Nach einem Puckverlust der Haie in ihrem Drittel setzte Ryan O’Connor die Scheibe zum 0:3 in den Winkel (45.).

Es sah aus wie ein sicherer Sieg der Wolfsburger, doch es wurde noch spannend: Weitzmann, der eine starke Leistung zeigte, hatte Pech, als er sich sechseinhalb Minuten vor Ende verletzte und durch Dustin Strahlmeier ersetzt wurde. Der neue Mann musste bald hinter sich greifen, Thuresson gelang viereinhalb Minuten vor Ende das 1:3. Im Powerplay ließ Frederik Storm knapp drei Minuten später das 2:3 folgen. Ein weiteres Kölner Tor ließ Strahlmeier, inzwischen warm gespielt, aber nicht mehr zu.

Kölner Haie: Ancicka – Sustr, Dietz – Sennhenn, Austin – Glötzl, Müller – Proft – Thuresson, Aubry, Kammerer – Grenier, MacLeod, Schütz – Storm, McIntyre, Wohlgemuth – Lindner, van Calster, Hänelt. – Zuschauer: 14.361. – Schiedsrichter: Frano, Iwert. – Strafminuten: Köln 12/ Wolfsburg 6. – Tore: 0:1 Feser (8:41), 0:2 Machacek (25:24), 0:3 O’Connor (44:23), 1:3 Thuresson (55:25), 2:3 Storm (58:04).