PferdesportKölner FC-Vizepräsident beschäftigt Deutschlands einzigen Privatjockey

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Thore Hammer-Hansen in Aktion mit dem Pferd Penalty

Thore Hammer-Hansen in Aktion mit dem Pferd Penalty

Eckhard Sauren besitzt nicht nur 20 Rennpferde, sondern beschäftigt mit Thore Hammer-Hansen auch einen eigenen Jockey.  

Thore Hammer-Hansen wird am Sonntag auf der Galopp-Rennbahn in Köln-Weidenpesch auf seinem Lieblingspferd Assistent reiten. In einem Gruppe-II-Rennen für vierjährige und ältere Pferde (Start: 15 Uhr), dotiert mit 70 000 Euro, das ursprünglich Anfang Juni in Baden-Baden stattfinden sollte, wegen eines Unwetters aber abgesagt und nach Köln verlegt wurde. „Ich mag Assistent“, sagt der 24-Jährige. „Er ist ein supertolles Pferd, sehr besonders, mit sehr viel Klasse, und er sollte auch am Sonntag wieder ganz vorne mitmischen können.“

Auch der Reiter ist eine Ausnahmeerscheinung, Thore Hammer-Hansen ist als Privatjockey bei Eckhard Sauren angestellt, damit für die gut 20 Rösser im Besitz des Präsidenten des Kölner Rennvereins und FC-Vize-Präsidenten zuständig. Das gönnen sich in Frankreich und England einige Pferdebesitzer, etwa Scheichs und Chefs großer Firmen. In Deutschland ist Hammer-Hansen im Galopp weit und breit der einzige Privatjockey, hierzulande werden die Reiter sonst von den Trainern der Rennställe verpflichtet. Hammer-Hansen, geboren 1999 in Köln als Sohn des früheren Jockeys Lennart Hammer-Hansen aus Dänemark und einer Deutschen, begann als Sechsjähriger mit dem Reiten und absolvierte seine Ausbildung als Rennreiter bei Richard Hannon in England.

Danach arbeitete er bei Mark Prescott. In England, dem Rennsportland schlechthin, ist die Konkurrenz unter den Jockeys um die guten Ritte riesig. So orientierte sich der junge Reiter bald in Richtung der ruhigeren deutschen Rennbahnen. Mit Erfolg: Unter anderem gewann er im Juli 2023 in Hamburg mit Assistent ein Gruppe-II-Rennen, den Großen Hansa-Preis, Sauren war begeistert von dem Reiter. Als es im folgenden Herbst darum ging, welche Jockeys in der neuen Saison bei welchen deutschen Rennställen unterkommen würden, gab es keine Angebote, die Hammer-Hansen zusagten.

„Da habe ich mir überlegt: Es wäre schade, ein solches Talent nicht nach Deutschland zu holen“, sagt Sauren, der im Hauptberuf Dachfondsmanager ist. So nahm er den Rennreiter selbst unter Vertrag. Logistisch gibt es kein Problem. Die Rösser Saurens sind mehrheitlich in Köln untergebracht, vor allem im Stall von Henk Grewe.

Mit Sign of Stars bei Union-Rennen

Hammer-Hansen reitet die Galopper seines Chefs nun in allen wichtigen Wettbewerben. So wird er am Sonntag im Union-Rennen, dem zweiten Höhepunkt des Kölner Renntages (Start: 16.05 Uhr) mit dem dreijährigen Sign of Stars an den Start gehen, der sich noch für das Hamburger Derby am 7. Juli qualifizieren soll.

„Er ist von der Klasse her gut genug für das Derby“, sagt er. Und wenn der Jockey Vakanzen hat, darf er auch andere Engagements annehmen. Insgesamt habe sich der Wechsel nach Deutschland für ihn ausgezahlt, erklärt er: „Hier habe ich viel mehr Unterstützung, auch von anderen Besitzern, und ich habe sehr gute Pferde zu reiten.“ In der deutschen Jockey-Rangliste führt Hammer-Hansen, Stand Donnerstag, mit 23 Siegen vor Bauyrzhan Murzabayev (19). Der Kölner Renntag startet am Sonntag um 14 Uhr.