FutsalBundesliga-Derby in Köln – Panthers empfangen Fortuna Düsseldorf

Lesezeit 3 Minuten
Hazim Muharemovic, rechts, im Kampf gegen Tim Weißwange, links, am Samstag, den 20.01.2024, im Spiel FC Niederrhein Soccer gegen Futsal Panthers Köln im Enni-Sportpark-Rheinkamp in Moers. FC Niederrhein Soccer, blaue Trikots, spielt gegen Futsal Panthers Köln, weiße Trikots, in der Futsal-Regionalliga, Saison 2023/2024. Foto: Oleksandr Voskresenskyi / FUNKE Foto Services

Szene aus der vergangenen Saison: Tim Weißwange (links) von den Futsal Panthers Köln

Das Kölner Futsal-Team ist erstmals erstklassig. In Vogelsang möchten die Hallenfußballer ihren ersten Bundesliga-Sieg der Vereinshistorie feiern. Sie haben eine prominente Stimme.

Bundesliga, 2. Spieltag, erstes Heimspiel, Derby: Köln empfängt Düsseldorf. „Wir gehen als Underdog ins Spiel, ganz klar“, sagt Kölns Vorstand Sanel Mahmic, „ich erwarte aber viel Brisanz.“ Gespielt wird Fußball – allerdings nicht der klassische. Am Sonntagnachmittag steigt in der Sporthalle Wasseramselweg in Vogelsang das rheinische Duell in der Futsal-Bundesliga: Aufsteiger Panthers Köln hat Fortuna Düsseldorf zu Gast (15 Uhr).

In der offiziellen Hallenfußball-Variante des Weltverbandes Fifa ist Köln seit dieser Saison erstklassig. Zum Auftakt gab es am vergangenen Wochenende ein 1:1 beim FC Lira Berlin – nun soll der erste Bundesliga-Sieg der Klubhistorie folgen. „Unser Ziel ist es, den Klassenerhalt so früh wie möglich perfekt zu machen“, sagt Mahmic, im Hauptberuf für eine Sportmarketing-Agentur tätig. „Schon das erste Spiel hätte man durchaus gewinnen können.“

Futsal: Fünf Spieler pro Team, gespielt wird 2x20 Minuten

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Futsal ist eine Hallenfußball-Variante mit fünf Spielern pro Team. Gespielt wird auf einem kleinen Feld ohne Banden, mit einem kleineren, sprungreduzierten Ball. Es gibt keine Abseitsregel. Statt Einwürfen gibt es Einkicks. Die Spielzeit beträgt 2x20 Minuten netto. Fouls werden gezählt; ab dem sechsten Teamverstoß gibt es einen direkten Freistoß. Ein fliegender Torwartwechsel ist erlaubt.

Entwickelt wurde Futsal in den 1930er-Jahren in Südamerika als altersgerechte Fußballspielform für Kinder. Seit 1989 ist es die offizielle Hallenfußball-Variante der Fifa. In Deutschland gibt es unter dem Dach des DFB seit der Saison 2021/22 eine eingleisige Bundesliga mit zehn Mannschaften. Nach einem Liga-Modus mit Hin- und Rückspielen gibt es Meisterschafts-Playoffs.

„Man ist sehr nah dabei. Es passiert extrem viel auf dem Feld – viele Tore, viele Abschlüsse“, sagt Mahmic, früher langjähriger Spieler der Panther und nun einer von fünf Klubvorständen. „So ein Ergebnis wie unser 1:1 zum Auftakt ist eine absolute Ausnahme. Eher gehen Spiele 5:3 aus.“ Bielefeld feierte zum Auftakt gar ein 11:7 gegen München.

In die brandneue Halle in Vogelsang, Kölns fester Heimspielstätte, passen rund 450 Zuschauer. „Schon wenn 100 Leute da sind und Stimmung machen, versteht man kaum noch sein eigenes Wort auf dem Feld“, sagt Mahmic, die Atmosphäre sei mit der beim Handball vergleichbar. In der Halle sorgt ein DJ des Teams Rhythmusgymnastik für die musikalische Untermalung der Spiele. Eine in Köln bestens bekannte Stimme führt durch die Veranstaltung: FC-Stadionsprecher Michael Trippel sitzt auch bei den Panthers am Mikrofon.

Der weg für junge Spieler in die Futsal-Nationalmannschaft „ist nicht weit“

Laut DFB-Daten sind derzeit 17 Spieler beim 2005 gegründeten Klub gemeldet. „Alle haben einen Fußball-Hintergrund, aber nur einer spielt noch nebenbei den klassischen Fußball“, berichtet Mahmic. Viele seien früher Amateurkicker gewesen. Rekrutiert werden die Akteure dort, wo man sie findet – ein Nachwuchssystem gibt es im Mittelrhein-Verband nicht. Laut Mahmic hat der FVM kein Interesse, daran etwas zu ändern. „Dabei ist für junge Spieler, die im U-19-Bereich auf halbwegs hohem Niveau spielen, der Weg in die Nationalmannschaft nicht weit“, so Mahmic.