Noch mehr Vereinstreue geht nicht. Und eigentlich sah für Joshua Dahmen lange Zeit alles nach dem Ende seiner Karriere aus. Nach 15 Jahren und 341 Spielen in der 1. Herrenmannschaft der Iserlohn Kangaroos verabschiedete sich Dahmen zum Saisonende von seinem Heimatverein. Im Alter von 15 Jahren hatte der zu dieser Zeit noch schmächtige Jugendliche sein Debüt in der besten Herrenmannschaft seines Klubs gegeben, damals noch in der 1. Regionalliga.

Joshua Dahmen ist Identifikationsfaktor des Iserlohner Basketballs

Im Jahr 2008 war nicht abzusehen, dass der nach und nach immer athletisch werdende, spielerisch und taktisch sich kontinuierlich weiter entwickelnde Spieler mal zum Aushängeschild und Identifikationsfaktor des Iserlohner Basketballs avancieren wurde. Doch der 1,90 Meter lange Guard/Forward blieb dem Verein erhalten. Jahr um Jahr, Saison um Saison. Zuerst glänzte Dahmen in erster Linie mit seiner unbändigen Einsatzbereitschaft, seiner bärenstarken und den Gegner nervenden Defense.

Mit der Zeit wurden seine spielerischen Fähigkeiten größer und größer; er scorte zunehmend, ohne dabei aber ein Korbjäger mit durchschnittlich 20 Punkten zu werden. Das war auch nicht nötig, denn der mit einem hohen Basketball-IQ ausgestattete Akteur entwickelte sich auch so zu einem Leader, der sein Team pushen konnte, der für den Zusammenhalt immens wichtig war. Insgesamt sechs Jahre spielte Joshua Dahmen mit seiner Mannschaft in der Regionalliga, weitere neun Jahre in der Pro B. Es gibt wahrscheinlich nicht allzu viele Spieler, die dermaßen lange in dieser Liga aktiv waren.

Maskottchen der Bayer Giants

Der Mann, der im Leverkusener Löwen steckt

Von

Michael Zeihen

Für Dahmen geht es nun weiter. Nicht in Iserlohn, sondern in Leverkusen. Die Bayer Giants sicherten sich die Dienste des ProB-Veteranen. Möglich wurde diese auch, weil sich der selbstständige Unternehmer – zusammen mit seinem Bruder gründete er ein Start-Up-Unternehmen, das jetzt bereits 25 Mitarbeiter aufweist – räumlich nach Düsseldorf orientiert. Und von dort aus ist es nicht allzu weit nach Leverkusen.

Dass Joshua Dahmen nach Leverkusen wechselt, hat auch etwas mit einem Spieler zu tun, der bis vor kurzem noch seine Basketballschuhe für die Giants geschnürt hat: Gabriel de Oliveira. Dahmen und de Oliveira sind gut befreundet; der letztjährige Center berichtete sehr positiv über seinen alten Arbeitgeber.

Guter Freund von Gabriel de Oliveira

Die Iserlohner Basketball-Institution, der in der Stadt auch schon mal zum Sportler des Jahres gekürt wurde, äußert sich auf der Website der Giants so: „Durch meinen Umzug nach Düsseldorf ergab sich für mich eine komplett neue Situation und ich wollte gerne weiter Pro B spielen. Gabriel de Oliveira hat mir dann die Nummer von Hansi Gnad beschafft. Im Anschluss haben wir mehrere Male miteinander telefoniert und ich habe gespürt, dass es zwischen uns gut passt. So habe ich nicht lange gezögert und bei den Giants unterschrieben. Das Ziel ist ganz klar die Pro A.“

Headcoach Hansi Gnad freut sich immens auf seinen neuen Akteur: „Josh bringt megaviel Erfahrung mit. Er ist sehr mannschaftsdienlich, nicht unbedingt darauf aus, viele Punkte zu machen. Joshua ist sich nicht zu schade für die Drecksarbeit, wovon das ganze Team profitiert. Für ihn ist es sicherlich auch sehr reizvoll, Job und Sport unter einen Hut zu bekommen. Bei uns ist das möglich. Dazu kommt noch unsere reizvolle Zielsetzung, in die ProA aufzusteigen.“