„Bin ein kritischer Geist“NFL-Superstar sorgt mit Interview über Impfungen für Wirbel

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Aaron Rodgers afp

NFL-Superstar Aaron Rodgers hat mit einem Interview für Wirbel gesorgt.

Los Angeles – Mit einem denkwürdigen Interview in der Pat-McAfee-Show hat Star-Quarterback Aaron Rodgers für viel Wirbel gesorgt. In der Sendung wehrte sich der NFL-Superstar der Green Bay Packers gegen die Kritik, noch nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein. „Ich bin kein Impfgegner. Ich bin ein kritischer Geist“, sagte der 37-Jährige am Freitag. „Ich glaube fest an die körperliche Autonomie und daran, dass man Entscheidungen für seinen Körper treffen kann.“

Rodgers war Anfang der Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden. Anschließend wurde bekannt, dass der wertvollste Spieler der Vorsaison noch nicht geimpft ist. Der Quarterback war daraufhin stark in die Kritik geraten, da Rodgers im August auf die Frage nach seinem Impfstatus gesagt hatte, er sei „immunisiert“.

Aaron Rodgers: „In der gesamten NFL fand eine Hexenjagd statt“

Rodgers wolle nun die „eklatanten Lügen, die gerade über mich verbreitet werden, richtig stellen.“ Er habe „in der ersten Pressekonferenz nicht gelogen. Zu dieser Zeit fand in der gesamten Liga eine Hexenjagd statt.“ Daher habe er von Beginn an sagen wollen, dass er „immunisiert“ sei. „Das war keine List oder Lüge – es war die Wahrheit“, sagte Rodgers.

Wenn er weiter zu dem Thema befragt worden wäre, sagte der Super-Bowl-Champion von 2010, hätte er erklärt, dass er nach einer „alternativen Behandlung“ zu den weit verbreiteten Impfstoffen gesucht habe. Rodgers wolle sich nicht einer „«Woke-Kultur» oder einer verrückten Gruppe von Individuen beugen müssen, die sagen, dass man etwas tun muss.“

Aaron Rodgers sprich über eigene Nachforschungen zur Impfung

Im Laufe des Gesprächs lieferte Rodgers, der einer der Superstars der NFL ist, teils krude Begründungen für seine Entscheidungen. So habe er von einer Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson aufgrund von Nebenwirkungen bei Bekannten und eigener Nachforschungen abgesehen. „Dazu gehörten viele Studien in der Offseason, ähnlich wie die Studie, die ich als Gastgeber von 'Jeopardy!' gemacht habe oder die Studie, die ich für den Plan eines Spiels gemacht habe“, erklärte Rodgers.

Die mRNA-Impfstoffe von Pfizer und Moderna könne er nicht bekommen, da beide einen Inhaltsstoff enthielten, auf den er allergisch reagiere. Stattdessen habe Rodgers mit „Medizinern gesprochen und herausgefunden, dass es ein Immunisierungsprotokoll gab, das ich anwenden konnte, um mich und meine Teamkollegen zu schützen, und es war ein Langzeitprotokoll, das mehrere Monate dauerte.“

So soll der 37-Jährige statt einer Impfung das Medikament „Ivermectin“ genommen haben. Dabei handelt es sich um ein Mittel gegen einen Befall mit Würmern und Parasiten, das vorwiegend in der Tiermedizin eingesetzt wird. In den USA wurde es zeitweise als eine Art Wundermittel gegen das Coronavirus gehandelt. Wissenschaftliche Studien widerlegen dies allerdings. Rodgers habe die NFL darüber informiert, sich alternativ immunisieren zu wollen und als geimpfter Spieler eingestuft zu werden. Den Antrag lehnte die Liga aber ab.

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Die NFL hat in dieser Saison keine Impfpflicht für Spieler erlassen, sondern stattdessen Einschränkungen für Spieler eingeführt, die sich nicht impfen lassen wollen. Geimpfte Spieler, die positiv auf Corona getestet wurden, können nach zwei negativen Tests im Abstand von 24 Stunden zum Team zurückkehren, während nicht geimpfte Spieler zehn Tage lang isoliert werden müssen, bevor sie wieder spielen können. Weil Rodgers nicht geimpft ist, fällt er mindestens für das kommende Spiel gegen die Kansas City Chiefs aus. (ve mit sid)