Regionale 2025Drei Projekte für Wipperfürth geplant – Radverbindung nach Halver soll kommen

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Das Wupperufer am Hausmannsplatz.

Das Wupperufer am Hausmannsplatz und auf der gegenüberliegenden Flussseite soll aufgewertet werden.

Im Zuge der Regionale 2025 sollen mehrere Projekte in Wipperfürth vorangetrieben werden. Die Wupper soll unter anderem aufgewertet werden.

Die Arbeit am Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) und dem dazu gehörenden Mobilitätskonzept nähert sich der Zielgeraden. Das Büro Post Welters + Partner und das Büro Runge IVP haben in Abstimmung mit der Wipperfürther Verwaltung bis jetzt drei Projektanträge erarbeitet, die im Zug der Regionale 2025 umgesetzt werden könnten. Im Ausschuss für Stadtentwicklung informierte die Verwaltung über den aktuellen Sachstand.

Die Wupper soll in Höhe des Radium-Wehrs aufgewertet werden

1. Wipperfürth – Auf zu neuen Ufern. Die Stadt Wipperfürth liegt zwar direkt an der Wupper, doch im Alltag spielt der Fluss kaum eine Rolle. Die Idee: Ein Teilabschnitt des Wupperufers – von der Fußgängerbrücke in Höhe des Radium-Wehrs bis – zum Parkplatz Gartenstraße soll aufgewertet und erlebbar gemacht werden. Vorgesehen sind bessere Fuß- und Radwege sowie die Schaffung von „Aufenthaltsqualität“ am Ufer.

Das Projekt besteht aus vier Bausteinen: Vorgesehen sind eine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer zwischen der Einmündung des Gaulbachs und der Alten Drahtzieherei. Die Brücke soll so breit sein, dass auch ein Begegnungsverkehr möglich ist. Als zweiter Baustein soll unmittelbar hinter der Drahtzieherei eine stufenförmige Terrasse am Wupperufer entstehen.

Als Bausteine drei und vier sind neue Fuß- und Radwege auf beiden Seiten des Wupperufers vorgesehen. Noch sind viele Details dieses Projekts offen. Ein Architektenwettbewerb soll die Ideen konkreter machen, für das Jahr 2024 ist außerdem eine Bürgerbeteiligung vorgesehen. Der Lenkungsausschuss der Regionale 2025 hat am 15. Dezember über das Projekt „Auf zu neuen Ufern“ beraten und sich einstimmig dafür ausgesprochen, dem Projekt den „C-Status“ zu verleihen.

Wipperfürth ist die älteste Stadt im Bergischen Land

2. Wipperfürth – Älteste Stadt im Bergischen Land. 1131 wurde die Stadt Wipperfürth erstmals urkundlich erwähnt. Im Rahmen des ISEK soll die Geschichte der Stadt anschaulicher und besser erlebbarwerden, um damit auch das Potenzial für den Tourismus zu stärken. Eine erste Idee sieht vor, die historische Struktur nachzuempfinden, insbesondere in der Innenstadt und im Bereich der ehemaligen Stadttore.

Darüber hinaus sind Informations- und Erlebnisangebote für Einheimische und Besucher geplant. Auch ein kleines Heimatmuseum, eventuell in Kombination mit einer Touristikinformation, wäre denkbar. Der Projektantrag wurde laut Verwaltung fristgerecht zum 10. Februar bei der Regionale-Projektagentur eingereicht. Eine Entscheidung über den C-Status soll innerhalb von drei Monaten fallen.

Neue Radstrecke soll Wipperfürth und Halver verbinden

3. Radverbindung von Wipperfürth nach Halver. Mit einer neuen Radwegverbindung über Kreuzberg sollen nicht nur zwei Städte, sondern auch zwei Landkreise und außerdem das Rheinland und Westfalen miteinander verbunden werden. Die Projektskizze spricht von der Möglichkeit, den Dreiner Weg und den Schevelinger Weg als Fahrradstraße auszuweisen. Was bedeutet, dass Autos und andere Kraftfahrzeuge hier mit maximal 30 km/h fahren dürfen. Andernfalls müsste die Straße verbreitert werden, um ein gefahrloses Überholen von Radfahrern zu ermöglichen.

Bernd Schnippering (CDU), Landwirt aus Dreine, reagierte im Ausschuss empört. „Wir Anwohner wollen definitiv keine Ausweisung als Fahrradstraße, das geht zulasten der Landwirtschaft.“ Die Anwohner seien bei diesem Vorschlag nicht mitgenommen worden. Auch Klaus Felderhoff (UWG) und Ute Berg (SPD) meldeten Bedenken an, die Strecke sei für Pendler eine wichtige Verbindung zwischen Wipperfürth und Kreuzberg.

Auch hier hat die Stadt bei der Regionale-Agentur einen Antrag eingereicht, um den C-Status zu erlangen. Stephan Hammer, Leiter Bauen, Planen und Umwelt der Stadt, erklärt dagegen, dass es sehr wohl im Vorfeld Gespräche mit den Anwohnern gegeben habe. Die Trassenführung der Radverbindung über den Dreiner Weg und den Schevelinger Weg sei nur eine von mehreren Optionen.


Regionale 2025

Die Regionale 2025 Bergisches Rheinland ist ein Strukturprogramm des Landes NRW für den Oberbergischen Kreis, den Rheinisch-Bergischen Kreis und den Rhein-Sieg-Kreis.

Im Rahmen von sechs Handlungsfeldern Fluss- und Talsperrenlandschaft, Ressourcenlandschaft, Wohnen und Leben, Arbeit und Innovation, Gesundheit und Mobilität sollen vor Ort ganz verschiedene Projekte umgesetzt werden. Dazu gibt es einen dreistufigen Qualifizierungsprozess, der von der Regionale 2025-Agentur begleitet wird.

In der ersten Stufe (C-Status) wird in einem Projektbogen die Idee erfasst. Die Regionale-Gremien beraten und entscheiden über eine Konkretisierung (B-Status). Erhält ein Projekt den begehrten A-Status, kann es umgesetzt werden.