Bereit für WachstumSN Maschinenbau investiert zehn Millionen Euro am Standort in Wipperfürth

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Wipperfürther Olaf Clemens, Geschäftsführer SN Maschinenbau, steht an einer Maschine in einer Werkstatt.

Firmenchef Olaf Clemens steht an einer Versuchsmaschine, mit der neue Technik getestet wird.

Nach der Corona-Pandemie hat das Unternehmen seine Einkaufsstrukturen geändert und will auf eine nachhaltige Produktion setzten.

Die Firma SN Maschinenbau zählt zu den führenden Herstellern von Verpackungsmaschinen weltweit. Und man sei einigermaßen gut durch die Krise gekommen, obwohl durch die Corona-Krise rund 35.000 Arbeitsstunden weggefallen sind, wie er ausgerechnet hat und die Materialkosten um elf Prozent gestiegen seien, sagt Geschäftsführer Olaf Clemens.

Das Unternehmen habe die Einkaufsstrukturen geändert und auch das Lager aufgerüstet für eine längerfristige Produktion, denn durch die aktuelle Krise funktioniere „just in time“ nicht mehr. Mittlerweile erwirtschafte man mit den 275 Mitarbeitern einen Umsatz von gut 50 Millionen und liege damit wieder etwas über dem Niveau vor Corona.

Der neue Parkplatz des Unternehmens ist fertiggestellt, zurzeit laufen die Vorbereitungen für den Bau einer neuen Halle, denn der Platz reiche aktuell nicht mehr aus.

Wir sind jeden Tag im Dialog mit unseren Mitarbeitern und Kunden.
Olaf Clemens, Geschäftsführer SN Maschinenbau

Zehn bis zwölf Millionen Euro werde SN in den Standort Wipperfürth investieren, dazu zähle auch die weitere Umstellung des Fuhrparks auf reine Elektrofahrzeuge und Hybrid, so Clemens. Denn die nachhaltige Produktion, davon ist er überzeugt, ist ein ganz entscheidender Punkt im Wettbewerb und werde zunehmend wichtiger. Daher habe er das Ziel, nachhaltig zu produzieren.

„Wir sind jeden Tag im Dialog mit unseren Mitarbeitern und Kunden, um die Entwicklung voranzubringen.“ An der Kreislaufwirtschaft führe kein Weg vorbei, denn die Rohstoffe seien endlich, so der Firmenchef.

Im Schnitt seien die Mitarbeiter 43 Jahre alt, es sei ein guter Mix aus Erfahrung und Jugend, der Wissenstransfer funktioniere gut und er freue sich, dass sich die Mitarbeiter intensiv an der Entwicklung neuer Produkte beteiligten. Die Personalentwicklung, zu der auch die Ausbildung zähle, gehöre zu den permanenten Aufgaben.

Know-how-Vorsprung statt Patentschutz

SN produziere faszinierende Maschinen, für die sich die Mitarbeiter begeistern könnten. Auf Patente zum Schutz der eigenen Ideen verzichte die Firma mittlerweile weitgehend. Die Verfahren seien aufwendig, langwierig und teuer.

Er setze vielmehr darauf, den Know-how-Vorsprung gegenüber der Konkurrenz weiter auszubauen und mit der Entwicklung immer einen Schritt voraus zu sein. So arbeite man mit den Kunden daran, neue Hightech-Maschinen zu entwickeln, die auf Schnelligkeit optimiert seien und so die Produktion einer höheren Stückzahl pro Stunde ermöglichten.

SN habe eine Versuchsmaschine, an der neue Techniken ausprobiert und ausgewertet werden können. Aber auch die preiswerten Standardmaschinen, die sich mit geringem Aufwand umbauen und erweitert ließen, seien wichtig. Insgesamt werde die modulare Bauweise der Maschinen forciert. Eine Rundum-Betreuung und Fernwartung, von der Installation bis zur Reparatur, werde heute von den Kunden erwartet. Dazu erfolge die weitere Digitalisierung aller Bereiche. SN arbeite an einer Umstrukturierung, um sich für die nächste Wachstumsphase vorzubereiten, fasst Clemens zusammen.


Das Unternehmen

2010 hatte SN den insolventen Verpackungsmaschinenhersteller Laudenberg übernommen. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Verpackungsmaschinen für Pharmaprodukte, Lebensmittel, Tiernahrung, Kosmetika und Getränke. 275 Mitarbeiter erzielen einen Umsatz von gut 50 Millionen Euro. An Standort sind Investition von zehn Millionen Euro geplant.