„Nachfrage höher als erwartet“Lieferdienst Picnic im linksrheinischen Köln gestartet

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Picnic-Halle, Olof-Palme-Straße, Elektro-Lieferwagen. Foto: Ralf Krieger

Die Picnic-Lieferfahrzeuge werden elektrisch betrieben. (Archivbild)

Rund 2000 Haushalte kamen zunächst nur auf die Warteliste. Picnic erhöhte dann kurzfristig die Kapazitäten. 

Der Lebensmittel-Lieferdienst Picnic weitet sein Liefergebiet in Köln aus: Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, können nun auch Kölnerinnen und Kölner im Bezirk Ehrenfeld das Angebot nutzen. Möglich macht das ein neues Lager in Ehrenfeld. Demnächst sollen auch die Bezirke Nippes und Lindenthal angeschlossen werden. Bislang wurden in Köln lediglich Porz, Kalk und Mülheim beliefert, insgesamt nutzen hier nach Angaben des Unternehmens rund 9000 Haushalte Picnic. Schrittweise will das Unternehmen alle Kölner Stadtteile bedienen.

Picnic wirbt damit, Lebensmittel zu Supermarktpreisen und ohne Gebühr zu liefern. Der Mindestbestellwert liegt bei 35 Euro. Produkte des täglichen Bedarfs können jeweils bis 22 Uhr für den nächsten Tag bestellt werden. Alles, was bis dahin bei Picnic als Bestellung eingeht, wird im Anschluss aus dem Großhandel geliefert und für den Weitertransport vorbereitet.

Haushalte zunächst auf Warteliste gesetzt

Doch viele Kundinnen und Kunden aus dem Bezirk Ehrenfeld mussten sich zunächst mit einem Platz auf einer Warteliste zufriedengeben. Dieses Vorgehen praktizierte Picnic bereits in anderen Städten. Picnic-Gründer Frederic Knaudt sagte der Redaktion: „Die Nachfrage in Köln ist höher als erwartet.“ 2.000 Haushalte hätte Picnic deshalb nicht umgehend in den Kundenstamm aufnehmen können. Zum Trost konnten sie eins von drei Produkten als Geschenk auswählen.

Knaudt sagte, um die Wartezeit zu verkürzen, habe Picnic in Ehrenfeld  die Lieferkapazitäten mit zusätzlichen Vans und der Unterstützung von Mitarbeitenden der umliegenden Standorte kurzfristig erhöht. Am Mittwochnachmittag seien alle Haushalte der Stadtteile Ehrenfeld, Neuehrenfeld, Bickendorf und Ossendorf von der Warteliste in den Kundenstamm eingeladen worden.

Milchmann mit Elektrofahrzeug

Bei der Auslieferung setzt der Lieferdienst auf das „Milchmann-Prinzip“ – zumindest in modernisierter Fassung: Elektrisch betriebene Lieferfahrzeuge fahren täglich festgelegte Routen ab und können so sechs bis acht Haushalte die Stunde ansteuern. Dadurch ist die Lieferzeit aber etwas weniger flexibel und unterscheidet sich von Wochentag zu Wochentag. Das Sortiment besteht aus rund 10.000 Lebensmitteln. Picnic hat eine Lieferpartnerschaft mit Edeka, deshalb werden beispielsweise die Eigenmarken der Supermarktkette zum Kauf angeboten.

In Köln herrscht mittlerweile ein reger Wettbewerb zwischen verschiedenen Lieferkonzepten. Picnic dürfte dabei am ehesten eine Konkurrenz für den Rewe-Lieferdienst darstellen. Der hatte zuletzt die Konditionen vergünstigt und liefert nun an mindestens einem Tag die Woche gratis. Ansonsten fällt eine Liefergebühr an – dafür sind die Lieferfenster bei Rewe flexibler als bei Picnic. Alternativen sind in Köln beispielsweise Schnelllieferdienste wie Getir oder Flink und der ehemalige Getränkelieferant Flaschenpost, der mittlerweile ebenfalls Lebensmittel im Sortiment hat.

Picnic wurde 2015 in den Niederlanden gegründet und ist seit 2018 in Deutschland aktiv. Heute ist der Service in 80 Städten in NRW, Hamburg und Berlin verfügbar. Im linksrheinischen Köln stehen nach Angaben des Unternehmens bereits 14.000 Haushalte auf der Warteliste. Am neuen Standort in Ehrenfeld will Picnic 80 neue Arbeitsplätze schaffen und 45 Elektro-Vans einsetzen. (elb, juh)