Rekordpreise erwartetChinas sinkender Export führt zu Magnesium-Metall-Knappheit

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Roboter im Volkswagen-Werk in Zwickau montieren einen Audi Q4 e-tron. Zusätzlich zu den durch den weltweiten Chipmangel ausgelösten Produktionsproblemen befürchtet die deutsche Industrie nun auch noch Lieferengpässe bei dem für den Automobil- und Flugzeugbau dringend benötigten Magnesium.

Ingolstadt – Nach der Halbleiterkrise erwarten der ehemalige Audi-Einkaufsvorstand Bernd Martens und der Ingolstädter Wirtschaftsprofessor Dirk Hecht den nächsten Engpass bei Magnesium. China beherrsche den Halbleitermarkt und habe bei Magnesium mit 87 Prozent der weltweiten Produktion fast ein Monopol, sagte Hecht am Montag.

Die starke Verknappung von Magnesium führe bereits zu Rekordpreisen, erzeuge weltweite Verzerrungen am Markt und „kündigt enorme Störungen in der Lieferkette an“. Politisch-strategische Maßnahmen zur Sicherstellung des Lieferflusses seien ausgeblieben.

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Der heutige Halbleitermangel sei nicht nur von der Corona-Pandemie verursacht worden, sagte der Professor für Beschaffungsmanagement an der TH Ingolstadt. China setze Fünf-Jahres-Pläne bei Kerntechnologien effizient um. Martens kritisierte, Einkäufer orientierten sich immer noch maßgeblich an den Kosten. „Das aktuelle Beispiel der Versorgungsengpässe und Rekordpreise beim Magnesium oder auch vor ein paar Jahren bei den seltenen Erden zeigen, wie die bisherige Vorgehensweise in eine Sackgasse führt.“ Die deutsche und europäische Industriepolitik habe es vernachlässigt, in die Produktion von Rohmaterialien und Kerntechnologien wie Batterien, Halbleiter und Telekommunikation zu investieren. Damit habe man eine bedenkliche Abhängigkeit von anderen geschaffen. (dpa)