Kölner RucksackherstellerErgobag macht jetzt auch Kinder-Sneaker

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Köln – Die für ihre Kinderrucksäcke bekannte Kölner Marke Ergobag erweitert ihr Portfolio. Unter dem Namen Sfoli verkauft das Unternehmen nun vier verschiedene Kinderschuhmodelle. Jedes Modell ist in mehreren Farbvarianten erhältlich und hat unterschiedliche Eigenschaften, zum Beispiel hat ein Modell mehr Stabilität, ein anderes ist speziell für drinnen gemacht.

„Bei Ergobag spezialisieren wir uns zwar auf Schulranzen, der Schuh ist aber nun der passende Alltagsbegleiter dazu“, sagt eine Sprecherin des Unternehmens dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sfoli könnte aber in Zukunft auch zu einer eigenen Marke innerhalb des Kölner Unternehmens Fond of werden, zu dem auch Ergobag gehört. 

Recyceltes Plastik

Sfoli-Schuhe fallen wie schon die Ergobag-Rucksäcke durch ihre Farben auf. Schlaufen und verstärkte Hacken sollen das An- und Ausziehen der Schuhe vereinfachen, rutschfeste Sohlen sollen die Schuhe sicher; verstärkte oft beanspruchte Stellen sollen sie langlebig machen.  Zudem handelt es sich um Barfuß- bzw. Minimalschuhe. „Das bedeutet, dass die Sohle besonders dünn und flexibel gestaltet ist, um einen möglichst direkten Kontakt zum Untergrund sowie maximale Bewegungsfreiheit zu gewährleisten“, so die Sprecherin.

Um faire Arbeitsbedingungen in den Fabriken zu garantieren, arbeite Ergobag mit der Fair Wear Foundation zusammen, die jene regelmäßig überprüfe. Die Schuhe würden außerdem unter den Kriterien von Bluesign hergestellt, demnach dürfen keine schädlichen Stoffe in der Herstellung verwendet werden. Hinzu kommt, dass alle Schuhe vegan seien. Allerdings bestehen die Schuhe, wie viele andere Produkte von Fond of ebenfalls, zu einem erheblichen Anteil aus Plastik, das eigenen Angaben nach aber aus recycelten PET-Flaschen gewonnen wurde.

Ältere Zielgruppe

Unter dem Label Affenzahn stellt Fond of schon länger Kinderschuhe her. Optisch ist die Verwandtschaft erkennbar. Unter dem Label Affenzahn stellt Fond of schon länger Kinderschuhe her. Optisch ist die Verwandtschaft erkennbar. „Sfoli richtet sich nach den Bedürfnissen von Kindern ab der Grundschule, Affenzahn richtet sich an alle Kinder ab dem Kindergarten“, sagt die Sprecherin. „Das sieht man auch im Design und den Funktionen, die deutlich verspielter sind.“ Die Erfahrung aus der Affenzahn-Entwicklung sei in die neue Entwicklung mit eingeflossen.

Drei der vier Modelle sind seit Montag im Online-Shop des Herstellers erwerbbar. Lediglich die spezielle Version für Innenräume lässt noch auf sich warten. „Wir haben leider Zollprobleme und Lieferengpässe – wir hoffen aber, dass die neuen Modelle in den nächsten paar Wochen zu uns kommen“, sagt die Sprecherin. Eine Kollektion für Herbst und Winter soll später im Jahr folgen.

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Sfoli ist ein Kunstwort, bestehend aus den Vornamen der Fond-Of-Gründer Sven-Oliver Pink, Florian Michajlezko und Oliver Steinki. Michajlezko war 2010 aufgefallen, dass Schulkinder unter der Last ihrer Schulranzen nach vorne gebeugt liefen – er wollte daher die aus dem Bergsport bekannten Trägersysteme zur Entlastung auch an Kinderrucksäcken anbringen. Die Rucksäcke wurden erfolgreich, innerhalb weniger Jahren kamen weitere Marken mit anderen Konzepten hinzu, darunter Affenzahn, Satch, Aevor, Pinqponq, Salzen und Funktion Schnitt. 

Mittlerweile vertreibt das Unternehmen seine Produkte weltweit, baut zusätzlich zu seinem eigenen Bürogebäude „The Ship“ ein weiteres namens „Vorum“ an der Vitalisstraße in Ehrenfeld. Vergangenes Jahr hatte das Kartellamt dem Unternehmen ein Bußgeld von etwa zwei Millionen Euro auferlegt, da es widerrechtlich Händlern Mindestpreise für seine Rucksäcke vorgeschrieben hatte.