Türkische und arabische LebensmittelLieferdienst Yababa in Köln gestartet

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Yababa Lieferdienst

Der Lieferdienst startet in Köln

Köln – Über eine zu geringe Auswahl an Lieferdiensten können sich die Kölnerinnen und Kölner mittlerweile wahrlich nicht mehr beschweren. Das Spektrum wird immer breiter, erst jüngst gesellten sich zu den bekannten Essens-, Supermarkt- und Schnelllieferdiensten mit First A und Mayd zwei Apotheken-Lieferanten, die Medikamente in weniger als einer Stunde zu den Kundinnen und Kunden nach Hause bringen wollen.

Mit türkischen und arabischen Lebensmitteln wollen zwei Lieferdienste nun den Kölner Markt erobern. Bereits im Januar gestartet ist Liefertürke, das unter anderem vom bekannten Kölner Rapper Eko Fresh mitgegründet wurde. Ganz neu versucht sich nun Yababa aus Berlin auf dem hiesigen Markt. Eigenen Angaben nach führt der Lieferdienst mehr als 5000 Produkte von Obst und Gemüse über Halal-Fleisch bis hin zu Backwaren, Konserven, Gewürzen sowie Haushalts- und Drogerieartikeln.

Keine Liefergebühren

Der Mindestbestellwert bei Yababa beträgt 10 Euro, eine Liefergebühr wird nicht berechnet. Wie beim Supermarktlieferanten Rewe können Kunden in der App selbst ein zweistündiges Lieferfenster auswählen, auch die Zustellung am selben Tag ist dabei möglich. Die Produkte kommen aus einem 2200 Quadratmeter großen Lager im Gewerbegebiet von Köln-Poll. Geliefert wird mit einer eigenen Flotte.

Damit macht Yababa einiges anders als Liefertürke. Denn letzterer betreibt kein eigenes Zentrallager, stattdessen arbeitet der Lieferdienst mit lokalen orientalischen Supermärkten und Familienbetrieben zusammen. Kunden bestellen dafür über das Liefertürke-Onlineportal. Dieses erkennt anhand der Lieferadresse, welcher Supermarkt den Kunden am besten beliefern kann. Der entsprechende Supermarkt erhält die Bestellung über das Portal, verpackt sie eigenständig und ist auch selbst für die Auslieferung verantwortlich. Kunden können sich für ein halbstündiges Lieferfenster, auch am selben Tag, entscheiden. Eine Liefergebühr fällt nicht an, der Mindestbestellwert beträgt 30 Euro.  

Anbieter

Dass sich beide Anbieter etablieren könnten, zeigt sich nicht nur an der vergleichbaren Wettbewerbssituation für Lieferdienste mit unterschiedlichen Konzepten, wo ein Rewe neben Picnic, Lieferando neben Wolt und Gorillas neben Flink existieren kann. Zudem rechnet Yababa mit entsprechend großer Nachfrage, da der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland bei mehr als 20 Prozent liege. „Viele Menschen leben weit weg von ihrem Zuhause und Essen ist oftmals das Einzige, was sie täglich mit ihrer Heimat und Kultur verbindet“, erklärt Mitgründer und CEO Ralph Hage.

Das Prinzip hat sich in anderen Ländern durchaus etabliert: Unter anderem in Nordamerika, Großbritannien, Frankreich, Korea, Japan und Australien bietet HungryPanda zum Beispiel die Lieferung von chinesischen Restaurants als auch die von chinesischen Supermärkten an. Angesprochen werden dabei weniger sämtliche Menschen als explizit Chinesinnen und Chinesen, die in anderen Ländern wohnen: App und Service sind vollständig in Mandarin gehalten. Laut Gründer Eric Liu ist HungryPanda in seinen ersten Märkten bereits profitabel, was nicht zuletzt Investoren überzeugt haben dürfte, die im Jahr 2020 umgerechnet mehr als 60 Millionen Euro in das Unternehmen gesteckt haben.

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Davon ist Yababa zwar noch weit entfernt. Trotzdem konnten die Gründer Ralph Hage, Hadi Zaklouta, Javier Gimenez und Kamel Semakieh in einer Finanzierungsrunde von Creandum und Project A Ventures bereits 13,6 Millionen Euro einsammeln. Ein weiterer Investor ist Foodlabs, der sich auch schon am Schnelllieferdienst Gorillas beteiligt hat. Entsprechenden Anteil dürfte die Erfahrung von Mitgründer Hage daran haben, so hat dieser unter anderem das Berliner Lieferdienstunternehmen Delivery Hero bei der Expansion in den Nahen Osten unterstützt und im Libanon den Schnelllieferdienst Noknok mit aufgebaut.

Yababas Pläne sind ehrgeizig: „Mit dem frischen Kapital wird Yababa seinen Ausbau in Deutschland vorantreiben, wir planen eine schnelle Expansion in Europa mit dem Ziel, im Jahr 2022 viele Städte zu erreichen“, so die Firma. Weitere Lager sollen folgen, das Sortiment erweitert und mehr Mitarbeiter eingestellt werden. Bislang ist das Unternehmen neben Köln in Düsseldorf und Berlin vertreten, wo es vergangenen Oktober gestartet war. Dort will auch Liefertürke antreten, es soll aber auch ganz Köln erschlossen werden.