Pflanzliche Fleischalternative im SupermarktBakterien sind schuld an den Lieferproblemen von Like Meat

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Ein Aushang im Kühlregal eines Rewe-Marktes weist auf Lieferschwierigkeiten von Like Meat hin.

Ein Aushang im Kühlregal eines Rewe-Marktes weist auf Lieferschwierigkeiten von Like Meat hin.

Milchsäurebakterien hätten die Sensorik der Produkte gestört, sagte eine Sprecherin. Ein Gesundheitsrisiko habe nie bestanden.

In einigen Rewe-Filialen der Region waren Fleischersatzprodukte von Like Meat vorübergehend nicht vorrätig. Der Grund dafür liegt schon einen Monat zurück, wirkt sich aber noch immer auf die Lieferung der Produkte des Düsseldorfer Unternehmens aus.

Kundinnen und Kunden standen zuletzt wiederholt in Supermärkten vor teilweise leeren Fächern in Kühlregalen in der Fleischersatzabteilung. Dort ist seit einigen Wochen nicht das volle Sortiment von Like Meat erhältlich. Ein Aushang wies noch am Wochenende auf Lieferschwierigkeiten des Herstellers hin. Rewe äußerte sich am Montag bisher nicht, ob aktuell noch Probleme bestünden.

Interne Qualitätskontrolle stoppte Produktion bei Like Meat – Problem behoben

Grund für die leeren Fächer ist die Rücknahme einiger Chargen der pflanzlichen Ersatzprodukte „Like Chicken“ sowie ihrer Pendants für Grillhähnchen, Döner, Gyros und Hack. Die interne Qualitätskontrolle habe bei ihnen Mitte Juni „eine unerwünschte Aktivität von Milchsäurebakterien“ festgestellt, teilte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit.

Milchsäurebakterien sind in vielen fermentierten Produkten wie Sauerkraut oder auch in Joghurt enthalten. Obwohl ihr Name anderes suggeriert, sind sie vegan und zählen wie etwa die Hefen zu den Mikroorganismen. Zu viele Milchsäurebakterien in den Fleischersatzprodukten sorgen unter anderem dafür, dass sich die Produkte und somit auch ihre Verpackungen noch vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum aufblähen.

„Keinerlei Gesundheitsrisiko“, betont Like Meat

„Diese [die Milchsäurebakterien] hatten lediglich Auswirkungen auf die Sensorik des Produkts und stellte keinerlei Gesundheitsrisiko dar“, erklärte die Unternehmenssprecherin weiter. „Trotzdem entsprachen diese Produkte nicht dem Qualitätsniveau, das wir anstreben.“ Die weiteren Produkte von Like Meat seien nicht betroffen gewesen.

Like Meat habe die Produktion korrigiert und die neuen Chargen bereits freigegeben. Die Produkte aus Soja-, Erbsen- und Weizenproteinen statt aus tierischer Herkunft sind wieder lieferfähig.

Das Unternehmen gründete Timo Recker 2013 in Düsseldorf, der mit der Herstellung von veganen Lebensmitteln mit einer Familientradition brach: Seine Familie produzierte in dritter Generation Fleisch. 2020 übernahm Livekindly, ein US-Spezialist für pflanzenbasierte Lebensmittel, Reckers Unternehmen. Die Produkte werden in den Niederlanden produziert, der Sitz in Düsseldorf wurde beibehalten.